Der Potsdamer Platz galt um 1930 als der verkehrsreichste Platz in Europa – umgeben von Hotels, Restaurants und Geschäften. Nach der Besetzung Berlins durch die Siegermächte des Zweiten Weltkriegs trafen an dem stark zerstörten Platz britischer, amerikanischer und sowjetischer Sektor zusammen.
Die Absperrung des sowjetischen Teils am 13. August 1961 verlief zwischen Potsdamer und Leipziger Platz. Sie verwandelte das Areal allmählich in eine riesige Brache inmitten der Stadt: Todesstreifen zwischen den Sperrmauern auf Ost-Berliner Gebiet – menschenleere Einöde auf der West-Berliner Seite.
Nur das Weinhaus Huth und einige Säle, Küche und Keller des Hotels Esplanade erinnerten in West-Berlin an die alte Bebauung. Der legendäre Ruf, ein paar Verkaufsbuden für Souvenirs und eine Besuchertribüne für den Blick über die Mauer lockten in den 1970er und 1980er Jahren dennoch Berlin-Touristen an.
Die Bahnhöfe der S- und U-Bahn waren geschlossen. Die U-Bahnstrecke war unterbrochen, die S-Bahnen verkehrten noch. Sie fuhren unter der (Ost-Berliner) Stadtmitte hindurch vom südlichen in den nördlichen Teil West-Berlins. Einziger Halt: Bahnhof Friedrichstraße. Patrouillierende Grenzsoldaten der DDR waren schemenhaft auf den verlassenen und abgedunkelten Perrons der Ost-Berliner S-Bahnhöfen zu sehen.
Die heutige Bebauung am Potsdamer und Leipziger Platz ist nach der deutschen Einheit von 1990 entstanden.
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