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Regierungserklärung: Giffey verspricht bezahlbaren Wohnraum und soziale Stadt

Plenarsitzung Berliner Abgeordnetenhaus

Franziska Giffey, Regierende Bürgermeisterin, gibt eine Regierungserklärung ab.

In ihrer ersten großen Rede im Berliner Abgeordnetenhaus hat die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey mehr bezahlbaren Wohnraum versprochen. Als weitere wichtige Ziele für den rot-grün-roten Senat nannte die SPD-Politikerin am Donnerstag (27. Januar 2022) eine soziale und eine sichere Stadt für alle.

20.000 neue Wohnungen pro Jahr

«Die große soziale Frage unserer Stadt, und das wissen wir alle, ist das Thema Wohnraum», sagte Giffey in ihrer Regierungserklärung. Deshalb habe sich der Senat vorgenommen, dem Mangel an bezahlbarem Wohnungen entgegenzuwirken. Ziel sei es, pro Jahr 20.000 neue Wohnungen zu bauen, davon 5000 geförderte Wohnungen für Menschen mit weniger Geld. «Wir wollen Genehmigungsverfahren und Planungsprozesse beschleunigen, Wohnbauflächen ausweisen und die soziale Wohnbauförderung weiterentwickeln», beschrieb Giffey den Weg dorthin.

Neues Bündnis für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen

Wichtig neben dem Neubau sei der Mieterschutz im Bestand. Beides werde in dem geplanten Bündnis für Wohnungsneubau und bezahlbares Wohnen besprochen. Die Beteiligen, darunter Senat, Bezirke, Verbände, kommunale und private Wohnungsunternehmen und Genossenschaften, kommen am Freitag zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Bis zum Sommer soll eine Vereinbarung stehen.

Fokus auf soziale und innere Sicherheit

Neben bezahlbarem Wohnen sei ein weiteres Grundbedürfnis für viele Menschen in der Stadt das Thema Sicherheit, sagte Giffey. Daher wolle der Senat einerseits für soziale Sicherheit sorgen. «Es geht darum, dass diese Stadt sozial bleibt, dass sie bezahlbar bleibt, dass Menschen sich nicht Sorgen machen müssen darüber, ihre Wohnung zu verlieren. Dass sie nicht die Sorge haben müssen, dass sie sich ihren Lebensunterhalt hier in Berlin nicht mehr leisten können.»

Andererseits sei für den Senat die innere Sicherheit wichtig. «Nur wer sich sicher fühlt, wer geschützt ist vor Anfeindung, vor Hass, vor Bedrohung, vor Gewalt, kann sich frei entfalten und frei fühlen. Und deswegen ist es wichtig, dass wir diejenigen stärken und unterstützen, die sich tagtäglich um unsere Sicherheit in der Stadt kümmern.» Giffey nannt Polizistinnen und Polizisten, die Beschäftigten in Ordnungsämtern, Gerichten und im Strafvollzug. Das gelte auch für diejenigen, die sich in der Zivilgesellschaft für die Demokratie einsetzten und deswegen von manchen auch angefeindet oder angegriffen würden.

Zahlreiche weitere Punkte im Koalitionsvertrag

Giffey erwähnte in ihrer rund 80-minütigen Rede viele weitere Punkte, die sich SPD, Grüne und Linke im Koalitionsvertrag vorgenommen haben. Dazu gehörten eine funktionierende und digitale Verwaltung, der Ausbau des öffentlichen Personennahverkehrs, der Klimaschutz, eine starke Wirtschaft und faire Löhne, der Kampf gegen Obdachlosigkeit, bessere Schulen und ein konsequentes Vorgehen gegen Feinde der Demokratie. Raum nahm zudem die Corona-Krise ein: Giffey verwies unter anderem auf Fortschritte bei den Impfungen und versprach einen «Neustart» für die pandemiegeplagten Wirtschaftsbranchen.

Klausurtagung Berliner Senat

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Bezahlbare Wohnungen, eine klimaneutrale Stadt, eine starke Wirtschaft mit guter Arbeit, eine nachhaltige Verkehrsinfrastruktur, eine vielfältige und geschlechtergerechte Gesellschaft, ein gutes und leistungsfähiges Bildungs-, Sozial- und Gesundheitswesen, eine digitale und funktionierende Verwaltung und eine sichere Stadt stehen im Zentrum der Politik des Berliner Senats.  mehr

Autor:in: dpa
Veröffentlichung: 27. Januar 2022
Letzte Aktualisierung: 28. Januar 2022

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