Kraft-Wärme-Kopplung

Wird im Kraftwerk Strom erzeugt, entsteht auch Wärme. Die Abwärme aus der Stromerzeugung, die sonst an die Umgebungsluft oder in Flüsse abgeleitet wird, kann sowohl zur Wärmeversorgung als auch zur Kühlung eingesetzt werden. Die gemeinsame Erzeugung von Strom und Wärme wird als Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) bezeichnet. Im Vergleich zur getrennten Erzeugung von Strom und Wärme spart KWK damit wertvolle Rohstoffe ein. Es wird mit verhältnismäßig wenig Brennstoff viel Energie produziert. Dadurch verringern sich die Umweltbelastungen, zum Beispiel durch geringe CO 2 -Emissionen.

Kraft-Wärme-Kopplung in Berlin

Die KWK hat in Berlin eine lange Tradition. Schon in den 1920er Jahren wurden erste Anlagen in Berlin in Betrieb genommen. Und auch in der aktuellen Klimaschutzpolitik der Stadt spielt die KWK eine große Rolle.

In zwölf großen Heizkraftwerken sowie in mehr als 1.000 dezentralen Blockheizkraftwerken unterschiedlicher Größe und an verschiedenen Einsatzorten, wie etwa in Krankenhäusern, Schulen sowie Wohn- und Geschäftsgebäuden können gleichzeitig Strom und Wärme erzeugt werden. Über ein rund 2.000 km langes Fernwärmenetz, das größte in Westeuropa, werden fast 1,3 Millionen Wohneinheiten mit Fernwärme versorgt [Quelle: Vattenfall Faktenblatt). Mehr als 90 Prozent der Wärme in diesem Fernwärmenetz werden im Kraft-Wärme-Kopplungsprozess erzeugt.

Der Anteil des in KWK erzeugten Stroms in Berlin liegt bei über 62 Prozent [Quelle: Energie- und CO2-Bilanz im Land Berlin 2016, Amt für Statistik 2019]. Seine Spitzenposition bei der Nutzung dieser für den urbanen Raum überaus wichtigen Effizienztechnologie will Berlin auch in Zukunft konsequent weiter ausbauen.

Die KWK-Technologie ist für Berlin eine Schlüsseltechnologie und für die energie- und klimapolitischen Ziele des Landes ein wichtiger Bestandteil. Wegen des zukünftig weiter wachsenden Strombedarfs der Stadt wird die KWK weiter an Bedeutung gewinnen. Hier sollte neben Erdgas auch verstärkt Biogas und das synthetisch hergestellte Methangas aus der Power-to-Gas-Umwandlung zum Einsatz kommen. Die KWK-Erzeugung bietet darüber hinaus eine gute Möglichkeit zur Systemintegration der volatilen, dezentralen Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Denn die Anlagen können komplementär zur Produktion von erneuerbaren Energien mit geringerer Laufzeit arbeiten und sind flexibler als alte, kohlegefeuerte Kraftwerke. In Kombination mit der Nutzung von Wärmenetzen und Speichern hat gerade der urbane Raum hervorragende Möglichkeiten, auf umweltfreundliche und systemverträgliche Weise Energie dezentral, beispielsweise in Quartieren, zu erzeugen und vor Ort zu nutzen. Der Ausbau dieser effizienten Technologie muss daher in Berlin weiter forciert werden.

KWK-Modellprojekte

KWK-Modellprojekte sind beispielsweise das Wohngebäude Rummelsburger Straße, das St. Joseph Krankenhaus, das Ullsteinhaus und das Fernheizwerk Neukölln. Weitere Informationen rund um das Thema KWK in Deutschland finden Sie auch auf den Seiten des Umweltbundesamtes.