ARD-Hauptstadtstudio, Presse- und Informationsamt der Bundesregierung
Das ARD-Hauptstadtstudio und das Presse- und Informationsamt der Bundesregierung zeigen, wie unterschiedlich moderne Architektur an den Ufern der Spree umgesetzt wird.
© dpa
Der Tag der Offenen Tür im ARD-Hauptstadtstudio stößt jedes Jahr auf großes Interesse.
Aufgrund der Corona-Pandemie besteht die grundsätzliche Verpflichtung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes auf zahlreichen belebten Plätzen und Straßen der Innenstadt. Darüber hinaus gilt eine generelle dringende Empfehlung zur Mund-Nasen-Bedeckung im öffentlichen Raum. Weitere Informationen »
Berlin ist aus dem Kahn gebaut, heißt ein altes Wort. Doch die Spree spielt heute keine große Rolle mehr im Stadtgefüge, weder als bevorzugte Wohnlage noch als Flaniermeile. Zwei Neubauten zeigen nun in enger Nachbarschaft, wie unterschiedlich man eine städtebaulich herausgehobene Uferlage besetzen kann.
Architektur des ARD-Hauptstadtstudios
Das ARD-Studio ist im Grunde eine Blockergänzung. Der Kopfbau an der Wilhelmstraße korrespondiert mit dem benachbarten Altbau, an der Spree vermittelt ein niedrigerer Wohnungstrakt zum Nachbarhaus. Die Fassade besteht aus zwei Schichten: Die äußere Wand bilden veredelte Betonfertigteile, in schmalen Nischen neben den Fenstern wird die zweite Wandschale aus Merantiholz sichtbar.
Jedes Geschoss mit unterschiedlicher Funktion
Die unterschiedliche Fenstergestaltung, die die Wucht des Baublocks beträchtlich abschwächt, erklärt sich aus der Funktionsabgrenzung zwischen den einzelnen Geschossen. Das große Westfenster belichtet nicht nur das viergeschossige Eingangsfoyer, sondern wirkt dank der eingehängten ARD-„1“ auch als Aushängeschild des Senders. Das Eckfenster des vierten Stocks, das beide Schauseiten geschickt verbindet, gibt den fernsehgerechten Blick aus dem großen Studio auf die Reichstagskuppel frei. Kernstück der Anlage ist ein trapezförmig ausschwingendes Atrium, auf das alle Büroräume münden. Die glasüberdachte Halle wird so zum zentralen Begegnungs- und Kommunikationsort der Redakteure, gleichsam zur „Nachrichtenbörse der Hauptstadt“.
Architektur des Bundespresseamtes
Komplizierter war die Lage beim Bundespresseamt, in dessen Komplex gleich drei Altbauten einbezogen wurden: das um mehrere Innenhöfe gruppierte einstige Reichspostscheckamt, eine erst 1990 fertiggestellte „Edelplatte“ an der Dorotheenstraße sowie – im Kern des Grundstücks – der Flachbau einer 1970er-Jahre-Gaststätte, deren Bauvolumen die Richtschnur für den Neubau lieferte. Das Verbindungsglied zwischen den drei Trakten bildet ein schmaler Büroflügel, der vor die Brandmauer des Postscheckamtes gesetzt wurde und über den Korridor im Altbau erschlossen wird. Die vorgehängte Lamellenfassade mit ihrer spiegelnden Oberfläche schließt allerdings den rückwärtigen Altbau aus dem eigentlichen Bauensemble aus. Der einstige siebengeschossige Plattenbau wurde verputzt und in einem warmen Orangerot gestrichen, sein Satteldach durch ein Stockdach ersetzt.
Pressezentrum als zentraler Bau
Zentraler Bau des Ensembles ist das flache Pressezentrum, dessen großer Saal in bis zu sechs kleinere Einheiten unterteilt werden kann. Flussabwärts liegt an Santiago Calatravas eleganter Kronprinzenbrücke der Neubau der Bundespressekonferenz von Johanne und Gernot Nalbach, dessen kleinteilig gerasterte Fassade vor allem bei nächtlicher Beleuchtung eine interessante Wirkung entfaltet.
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Adresse
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Reichstagufer
14
10117 Berlin
- Telefon
- 030 22 88 11 10
- Internetadresse
- www.ard-hauptstadtstudio.de
- Öffnungszeiten
- ARD-Infocenter: Dienstag bis Sonntag von 10 bis 18 Uhr
- Führungen
- Jeden Mittwoch und Samstag um 14 Uhr wird eine einstündige kostenlose Führung durch das Gebäude angeboten. Eine Anmeldung über das ARD-Infocenter (Tel. 030 2288 1110) ist erforderlich.
- Architekt
- ARD-Hauptstadtstudio: L. und M. Ortner, H.- P. Wulf
KSP: Engel, Kraemer, Schiedecke, Zimmermann
- Stil
- Zeitgenössische Moderne
Nahverkehr
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S-Bahn
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U-Bahn
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Bus
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Tram
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Regionalbahn
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Aktualisierung: 17. November 2015