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Berlins Einwohnerzahl wächst weiter - vor allem in den unmittelbar nächsten Jahren. Nach dem aktuellen Senatsbericht zur Bevölkerungsprognose werden 2040 rund 3,963 Millionen Menschen in der Hauptstadt leben.
Das teilte Berlins Bürgermeister und Kultursenator Klaus Lederer (Linke) am Dienstag mit, nachdem der Senat über das Thema beraten hatte. Allein für das laufende Jahr wird insbesondere wegen des Angriffskriegs Russlands gegen die Ukraine und der damit verbundenen Zuwanderung Schutzsuchender nach Berlin ein Anstieg der Einwohnerzahl um rund 65.000 erwartet.
Laut dem Bericht, den die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung vorgelegt hat, wächst die Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner in den Jahren bis 2040 kontinuierlich. Für das Jahr 2025 geht die Prognose von rund 3,871 Millionen Menschen in Berlin aus, etwa 96.000 mehr als 2021. Im Jahr 2030 wird die Bevölkerungszahl dann auf 3,909 Millionen steigen, das ist ein Plus von rund 134.000 Menschen im Vergleich zum Ausgangsjahr.
Etwa die Hälfte des vorhergesagten Anstiegs würde damit auf die ersten vier Jahre der Prognose entfallen. Berlin muss sich damit auf einen schnellen Bevölkerungszuwachs einstellen - samt entsprechendem Bedarf nicht nur an deutlich mehr Wohnungen. Den Daten zufolge ergibt sich für das Jahr 2040 gegenüber 2021 eine Zunahme um insgesamt rund 187.000 Menschen, das wäre ein Plus von rund 5 Prozent.
Lederer wies darauf hin, dass sich auch der Altersaufbau der Berliner Bevölkerung verändern wird: Die Zahl der Kinder und Jugendlichen unter 18 Jahren wird der Prognose zufolge bis 2040 um 39.000 (6,3 Prozent) steigen, die Zahl der älteren Menschen ab 65 allerdings noch deutlich stärker um 80.000 (11 Prozent). Die der Hochbetagten ab 80 Jahren steigt demnach um 8000 (3,5 Prozent). Unterm Strich wächst das Durchschnittsalter der Berlinerinnen und Berliner bis 2040 damit leicht an - von 42,9 auf 43,2 Jahre.
Mehr Einwohner bedeuten für den Senat allerdings auch mehr Probleme. Die deutliche Bevölkerungszunahme in den kommenden vier Jahren unterstreiche die Herausforderungen, vor denen Berlin stehe, teilte Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) dazu mit. Der Druck auf den Wohnungsmarkt werde nicht nachlassen. «Es müssen also weiterhin dringend neue Wohnungen gebaut werden, um den Markt zu entspannen, aber auch Kitas und Schulen.» Geisel wies darauf hin, dass es nötig sei, dafür Sorge zu tragen, dass auch ÖPNV und Individualverkehr mit der Bevölkerungszunahme Schritt halten könnten.
Das Thema Wohnungsbau war ein zentrales Anliegen zum Start der rot-grün-roten Regierungskoalition und nicht zuletzt der Regierenden Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD). Ob sich eines der Kernziele erreichen lässt, die Zahl der neu gebauten Wohnungen in Berlin auf im Schnitt 20.000 pro Jahr zu steigern und damit den Anstieg der Mieten zu bremsen, wird immer häufiger bezweifelt. Steigende Baukosten, Fachkräftemangel am Bau und zum Teil Lieferengpässe bei Baumaterialien erschweren die Neubaupläne des Senats deutlich. Die Bevölkerungsprognose zeigt deutlich: Der Bedarf ist da.