Bei der Anlage des Moabiter Gefängnisses hatte sich der Architekt und Schinkel-Schüler Carl Ferdinand Busse (1802–68) eng an das Vorbild des Gefängnisses Pentonville in London gehalten, welches aus einem Zentralbau bestand, den vier Flügel für die Zellen und der Verwaltungstrakt sternförmig umgaben. Der Berliner Komplex besaß zudem eine Kirche, eine Schule, Wohngebäude für die Vollzugsbeamten, Gärten, zwei Friedhöfe sowie eine Hinrichtungsstätte.
Nach den modernsten Gesichtspunkten errichtet, galt die Moabiter Haftanstalt als Mustergefängnis in Preußen. Erst 1955 schlossen sich für immer die Pforten, und die letzten 300 Gefangenen wurden verlegt. 1958 wurde der Komplex bis auf wenige Reste abgerissen.