Josephine Baker (1906-1975) ist eine Ikone und ein mediales
Phänomen: In Filmen, Tonaufnahmen und Fotomaterial wirkt ihre Präsenz als
Tänzerin, Sängerin und Schauspielerin bis heute nach. Bakers künstlerische
Ausdruckskraft und Lebensleistungen sind Teil eines kollektiven Gedächtnisses
und zugleich zum Klischee geworden.
Josephine Baker inspiriert Künstler*innen seit den 1920er-Jahren
Die Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie erkundet die
Facetten und Inszenierungsstrategien Bakers in einem audiovisuellen Essay und
zeigt die Besonderheit ihres Tanzstils und ihrer Strahlkraft auf der Leinwand –
sinnlich, dramatisch und humorvoll. Sie macht Bakers künstlerische Wirkung und
ihre Erfolgsstrategien erfahrbar und zeigt, wie sie seit ihren ersten
Auftritten in Paris in den 1920er-Jahren bis heute andere Künstler*innen
inspiriert.
Josephine Bakers Weg zum
ersten Schwarzen Superstar
Die Ausstellung betrachtet erstmals eingehend Bakers Beitrag
zum Kino, der bisher nur wenig beachtet wurde. Sie zeigt ihre Entwicklung vom
Revue-Star zum ersten Schwarzen Superstar und wie sie das Kino als neues Medium
für sich zu nutzen wusste: Baker war die erste Schwarze Frau, die eine
Hauptrolle in einem Spielfilm spielen durfte – noch dazu an der Seite eines weißen Mannes. Josephine Bakers Erfolge als Künstlerin und Lebensleistungen als
afroamerikanische Frau in Europa sind untrennbar mit den Fragen nach Authentizität,
Emanzipation und Präsentation verbunden. Baker hat dafür als eine der ersten
Schwarzen Künstlerinnen Antworten gefunden, die bis heute Gültigkeit besitzen.
„Josephine
Baker. Icon in Motion“ wird kuratiert für Berlin von Klaus Biesenbach, Direktor
Neue Nationalgalerie, Terri Francis, Professorin für Filmkunst an der
Universität Miami, und Mona Horncastle, Kuratorin der Ausstellung „Josephine
Baker. Freiheit – Gleichheit – Menschlichkeit“ in der Bundeskunsthalle in Bonn.
Laufzeit: Fr, 26.01.2024 bis Mi, 01.05.2024