Menschliche Aktivität ist in ihren Bildern allgegenwärtig, der Mensch selbst hingegen nicht auffindbar. Dieses Schwanken zwischen einer diffusen An- und Abwesenheit,
zwischen dem vermeintlich Erkennbaren sowie dem Abstrakten ist charakteristisch
für die Malerei der Künstlerin. Ihre Bilder gründen auf Erfahrungen und
Eindrücken in der realen Welt, sind jedoch fiktive Synthesen, die sich aus
unterschiedlichen Quellen zusammensetzen. Neben Landkarten, Umweltstudien, oder
Fotografien, die sie in Büchern zu Stadtplanung, Geografie oder Geologie
vorfand, bezog sie auch eigene Bilder ein, die sie mitunter aus Helikoptern
oder Flugzeugen selbst mit der Kamera aufnahm. All diese unterschiedlichen
Quellen transzendierte Rhodes im Zuge eines komplexen Malprozesses, der
zahlreiche Skizzen, Zeichnungen und Überarbeitungen umfasste. Ihre Szenen
erscheinen vertraut und zugleich merkwürdig, alltäglich und dennoch
geheimnisvoll.
Die
Ausstellung im
Haus am Waldsee versammelt eine Auswahl von Werken aus den
Jahren 1993–2015 und präsentiert neben Malereien auch einige der zu Lebzeiten
nur selten ausgestellten Zeichnungen der Künstlerin.
Über Carol Rhodes
Carol
Rhodes (*1959 Edinburgh; † 2018 Glasgow) war eine schottische Malerin, die
zuletzt in Glasgow lebte und arbeitete. Zu ihren jüngsten Einzelausstellungen
gehören A Room of One’s Own,
Bonnefanten Museum, Maastricht (2023); See
The World, Kelvingrove Art Gallery and Museum, Glasgow (2021) und Carol Rhodes: Paintings,
Kettle’s Yard, Cambridge (2019); Jüngere Gruppenausstellungen umfassen Shifting Vistas: 250 years of Scottish
Landscape, City Art Centre, Edinburgh (2023); Radical Landscapes, Tate
Liverpool (2022) und Slow
Painting, Hayward touring exhibition, Inverness/ Bath/ Plymouth/
Leeds (2019–20). Ab 2012 betrieb sie gemeinsam mit dem Maler Merlin James den
Ausstellungsraum 42 Carlton Place, Glasgow.
Laufzeit: Fr, 02.02.2024 bis So, 05.05.2024