Holländisches Viertel in Potsdam

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Das Holländische Viertel im historischen Zentrum Potsdams wartet mit viel Charme auf. Wo einst holländische Einwanderer wohnten, gibt es heute kleine Läden und gemütliche Lokale.

Die vier Karrees mit insgesamt 134 Häusern wurden bis 1742 tatsächlich für holländische Siedler gebaut. Damals wurden die Gastarbeiter mit mehr Zuvorkommenheit behandelt als in späteren Zeiten. Das schien auch nötig, war doch Holland Ende des 17. Jahrhunderts zum best entwickelten europäischen Land geworden. Baukunst, Hofkultur, Künste, Wasserbau und Armeewesen waren auf dem führenden Stand. Kein Holländer ging freiwillig in das vergleichsweise arme und menschenleere Gebiet östlich der Elbe.

Wie das Holländische Viertel attraktiv wurde

Steuervergünstigungen, Mahlrechte und ebendieses Viertel, in dem man sich wie zu Hause fühlen sollte, dienten der Erleichterung des Entschlusses, den wilden Osten mit westlicher Kultur zum Blühen zu bringen. Heute kann man hier in mehreren reizenden Cafés eine Pause einlegen.

Zeitzeugen: Tore und Zollmauer im Holländischen Viertel

An der Friedrich-Ebert-Straße fällt das Nauener Tor ins Auge, der erste neugotische Bau Preußens von 1755. Hier lädt unter anderem das Traditionshaus „Café Heider“ zur Stärkung ein. Vom Nauener Tor aus folgen wir nun links der Hegelallee, die entlang der Trasse der ehemaligen Potsdamer Zollmauer verläuft.

Gleich der Berliner diente auch die Potsdamer Zollmauer des 18. Jahrhunderts der Kontrolle eines Wirtschaftsgebietes und zugleich der Zurückhaltung von Menschen in der Stadt. Die meist nicht freiwillig dienenden Soldaten sollten an der Desertion gehindert werden.

Wie Potsdam zur Residenzstadt wurde

Anders als in Berlin sind in Potsdam mehrere Tore der Zollmauer erhalten geblieben, darunter auch das älteste, das Jägertor von 1733, auf das wir an der Hegelallee, Ecke Jägerallee treffen. Schmuck und Name des Tores geben Aufschluss darüber, was die Hohenzollern dazu bewog, Potsdam zur Residenzstadt zu machen: Die dichten Wälder und die fischreiche Havel machten die Umgebung Potsdams zu einem guten Jagdgrund. In der Lindenstraße befinden sich mehrere Cafés und Restaurants, beispielsweise das „India-Haus“ (Nr. 65) und die bretonische Crêperie „La Madeleine“ (Nr. 9), in dessen Namen sich Potsdams Filmtradition mit der italienischen Herkunft des Küchenchefs verbindet.

Gedenkstätte Lindenstraße im Holländischen Viertel

Ergreifend ist die Ausstellung in der Gedenkstätte Lindenstraße (Nr. 54/55). Hier befand sich bereits zur Zeit des Nationalsozialismus ein Gefängnis, das von der russischen Besatzung und später vom Ministerium für Staatssicherheit der DDR als Untersuchungsgefängnis weitergeführt wurde. Im Hof des Barockbaus, am Originalschauplatz, wird an die Leiden der Häftlinge erinnert.

Einkaufsstraße in historischer Umgebung

Biegt man von der Lindenstraße noch vor dem „Cinecittà“ rechts in die Brandenburger Straße, so läuft man direkt auf das Brandenburger Tor zu, welches 1777 entstand. Zwischen diesem und der Katholischen Kirche an der anderen Seite der Straße erstreckt sich die Haupteinkaufsmeile der Potsdamer Innenstadt.

An der Ecke des Platzes, in der Schopenhauer Straße 33, gibt es ein interessantes Gebäude zu entdecken: In das heutige Gasthaus, das zeitweilig den Potsdamer Stadtwächtern als Zentrale diente, sind Reste der alten Stadtmauer eingebaut.

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Aktualisierung: 31. August 2023