Städte neu denken – Architekt und Stadtplaner Professor Raoul Bunschoten engagiert sich für biogenes Bauen – die Nutzung von Baustoffen, die aus nachwachsenden, biologischen Rohstoffen hergestellt werden.
„Wald zu Stadt, Stadt zu Wald“: So beschreibt der Professor Raoul Bunschoten seine Vision für eine städtische Baukultur, die Ressourcen nicht verbraucht, sondern bewahrt. Städte sollen zu Orten werden, an denen Baustoffe wie Holz oder andere biogene Materialien als CO₂-Speicher genutzt und später in neuen Formen wiederverwendet werden. Denn durch ihren Einsatz kann jedes neue Gebäude helfen, CO₂ langfristig zu binden. Gleichzeitig entstehen Rohstoffdepots, die in Zukunft rückgebaut und wiederverwendet werden können. Bunschotens Ziel ist eine nahtlose Wertschöpfungskette – vom Wald über den Entwurf bis zur Wiederverwertung. Dabei geht es ihm nicht nur um die Auswahl nachhaltiger Baustoffe, sondern um die Transformation ganzer Prozesse. Wie können Planung, Produktion, Logistik und Bau so miteinander verzahnt werden, dass echte Kreisläufe entstehen? Wie lässt sich der CO₂-Fußabdruck der Städte drastisch senken, indem aktiv Kohlenstoff gespart wird?