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Zwischen 50 und 70 Menschen hilft der Kältebus in Berlin jeden Abend. Durch die eisigen Temperaturen steigt der Bedarf aktuell.
Die Kältebusse werden von der Stadtmission Berlin und anderen Hilfsorganisation wie der Kältehilfe betrieben. Sie kümmern sich um Menschen auf der Straße, die durch die Kälte in Gefahr sind. Zum einen nehmen sie Obdachlose auf der Straße auf und bringen sie zu Notunterkünften, in denen die sie nachts schlafen können. Andererseits versorgen sie die Menschen aber auch mit Schlafsäcken oder warmen Getränken und Speisen, wenn diese nicht in Unterkünfte gebracht werden möchten oder können. Die Kältehilfe wird in Berlin von kirchlichen und sozialen Trägern mit Hilfe von Ehrenamtlichen organisiert und vom Land über die Bezirke sowie mit Spenden finanziert.
«Ganz wichtig, bevor man einen Kältebus ruft, ist immer, die Menschen anzusprechen und zu fragen, ob sie das auch wollen», sagte die Sprecherin der Stadtmission Berlin, Barbara Breuer. Durch die begrenzten Kapazitäten des Busses solle man sich vergewissern, dass die Person wirklich Hilfe benötige, da sonst andere hilfsbedürftige Menschen zu kurz kommen könnten. Trotzdem solle man sich nicht davor scheuen, aktiv zu werden. In Notfällen - etwa wenn eine Person hilflos wirkt und nicht ansprechbar ist - sollten Polizei oder Feuerwehr kontaktiert werden.
Generell sei der Bedarf der Hilfsangebote in diesem Jahr größer, auch bei den Kältebussen. «Wir sehen einfach, dass die Not wächst. Das sind zum Beispiel auch Rentner und Rentnerinnen mit einer kleinen Rente. Bei unserem Seniorenfrühstück müssen wir mittlerweile Menschen wegschicken, weil immer mehr kommen, als wir aufnehmen können.» Auch der Bedarf an Ehrenamtlichen sei momentan groß. Alleine für die Kältehilfe werden momentan sechs neue Kräfte gesucht.
In Berlin leben nach Erkenntnissen einer ersten Zählung im Januar 2020 rund 2000 Obdachlose - wobei sich nicht alle Betroffenen zählen ließen. Die Kältehilfe läuft seit mehr als 30 Jahren. Das Angebot war im Lauf der vergangenen Jahre immer weiter vergrößert worden: Im Winter 2011/12 zum Beispiel hatten maximal rund 400 Menschen Unterschlupf für die Nacht finden können. 2022 stehen stadtweit insgesamt 1100 Plätze zur Verfügung. Ziel ist es, Menschen in der Zeit von Oktober bis April vor dem Erfrieren zu schützen. Beteiligt sind die Senatsverwaltung für Soziales, die Bezirke und mehrere soziale Träger, außerdem zahlreiche Ehrenamtliche und Spender.
Seit Mitte November ist eine Quarantänestation für obdachlose Menschen geöffnet, die sich mit dem Coronavirus infiziert haben. Sie befindet sich in der Bundesallee 36 in Charlottenburg.