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Berliner Porträt Galerie - Dichter in Charlottenburg

Folge 3: Anna Seghers

“Schämen Sie sich nicht, sie alte Sau?“, so lautete 1954 die Reaktion des damaligen Kulturministers der DDR Johannes R. Becher hinsichtlich Anna Seghers Weigerung, einem verordneten Nacktbadeverbot in Ahrenshoop Folge zu leisten. Ihrem Ansehen als Schriftstellerin in der DDR tat dies allerdings keinen Abbruch, sie wurde mit Preisen reichlich bedacht.

Anna Seghers wird vor allem mit dem Osten Deutschlands in Verbindung gebracht, von 1952 bis 1978 etwa war sie Präsidentin des Schriftstellerverbandes der DDR.

Dass sie – zusammen mit ihrer Familie – auch einige Jahre in Charlottenburg gelebt hat, ist eher unbekannt. Von hier aus brach sie 1933 ins Exil auf, das sie erst nach Paris, später nach Mexico führte.

Das Thema „Flucht“ findet sich denn auch im Zentrum zwei ihrer wohl berühmtesten Bücher, in „Transit“ und „Das siebte Kreuz“.

Anna Seghers Leben – äußerst bewegt und nicht ohne Widersprüche – wirkt wie eine Folie, auf der sich die politischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts abspielen.

Künstler/Beteiligte: Maria Hartmann

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