Auch Helmut Newton liebte es, mit der Polaroid-Kamera zu fotografieren. Er hat die Technik seit den 1970er Jahren intensiv genutzt, insbesondere während der Shootings für seine Modeaufträge. Dahinter stand, wie er es selbst einmal in einem Interview nannte, das ungeduldige Verlangen, sofort wissen zu wollen, wie die Situation als Bild aussieht.
Polaroids: Ab März 2025 im Museum für Fotografie
Ein Polaroid entspricht in diesem Zusammenhang einer Ideenskizze und dient zugleich der Überprüfung der konkreten Lichtsituation und Bildkomposition. Gleichzeitig übten die Polaroid-Aufnahmen insbesondere aufgrund ihrer Objekthaftigkeit und der Möglichkeit, das Bild experimentell weiterzuverwenden, einen großen Reiz auf viele künstlerisch arbeitende Fotografen aus.
Landschaft, Stillleben, Porträt, Mode
und Akt
Polaroids als Prints sind zumeist Unikate. In nahezu allen fotografischen Genres – Landschaft, Stillleben, Porträt, Mode
und Akt – und überall auf der Welt fand die ungewöhnliche Bildtechnik begeisterte Anwender. Auch Helmut
Newton liebte es, mit unterschiedlichen Polaroid-Kameras zu fotografieren sowie mit Hilfe von Sofortbild-Rückteilen,
die die Rollfilmkassetten seiner Mittelformat-Kameras ersetzten. Dies geschah von den 1960er-Jahren bis zu seinem
Tod 2004, vor allem in Vorbereitung seiner Mode-Shootings. Polaroids entsprechen in diesem Zusammenhang einer
Art Ideenskizze und dienen zugleich der Überprüfung der konkreten Lichtsituation und Bildkomposition. Gleichwohl
hat Newton diesen Sofortbildern, auch wenn sie zunächst als bloße Vorstudien entstanden waren, bereits 1992 ein
eigenes Buch gewidmet und 2011, also posthum, erschien ein zweites. Einige Polaroids hat Helmut Newton als
eigenständige Werke signiert; sie werden mittlerweile für hohe Summen auf dem Kunstmarkt gehandelt.
Mit Arbeiten von Mapplethorpe, Hockney und Naundorf
Und so werden die Polaroids von Helmut Newton durch die Werke zahlreicher Kolleg*innen ergänzt, beispielsweise von Robert Mapplethorpe, Mary Ellen Mark, David Hockney, Ulay, Carlo Mollino, Luigi Ghirri, Maurizio Galimberti, Hannah Villiger und Cathleen Naundorf. Diese Gruppenausstellung vereint die unterschiedlich verwendeten Techniken der Polaroid-Verfahrens in den verschiedensten Formaten, jeweils als Werkgruppe der ausgewählten Fotograf*innen.
Laufzeit: Fr, 07.03.2025 bis So, 27.07.2025