Verdienstkreuz am Bande für Bettina Wegner

Pressemitteilung vom 21.02.2023

Der Staatssekretär für Kultur des Landes Berlin, Dr. Torsten Wöhlert, hat heute Frau Bettina Wegner das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht, das ihr von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 13. Oktober 2022 verliehen worden war.

Die 1947 geborene Liedermacherin Bettina Wegner gehört zu den bekanntesten und bedeutendsten Stimmen Deutschlands. Auch steht kaum eine andere Künstler*innbiographie so im Spannungsfeld zwischen Diktatur und Demokratie wie die ihre. 1968 beteiligt sie sich zusammen mit anderen an einer Flugblattaktion gegen den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in die CSSR. Bettina wird zu 19 Monaten Freiheitsentzug auf Bewährung wegen „staatsfeindlicher Hetze“ verurteilt. Diese Erfahrung prägt fortan ihre Haltung und vor allem ihre Lieder. Sie singt über den Alltag in der DDR, die Liebe und immer wieder auch über Defizite in der Gesellschaft.
Sie engagiert sich 1976 gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann, in der Folge werden ihre Arbeitsmöglichkeiten immer weiter eingeschränkt, sie erhält Auftrittsverbote. Gezwungenermaßen zieht sie 1983 mit ihren Kindern von Ost- nach West-Berlin.
Vielen Oppositionellen in der DDR hat Bettina Wegner mit ihren Liedern Mut gemacht und ihnen eine Stimme gegeben. Bis in die Gegenwart bezieht sie Stellung zu aktuellen Themen und positioniert sich gegen Rechtsextremismus.

Der Staatssekretär für Kultur, Dr. Torsten Wöhlert, in seiner Laudatio auf Bettina Wegner: „Bis heute zeigen Sie ein außergewöhnlich hohes Engagement für demokratische Werte, für Freiheit und vor allem auch für die Einhaltung der Menschenrechte. Sie sind und bleiben rebellisch, tragen mit Ihrer Arbeit und Ihrem Engagement dazu bei, die Erinnerung an die Diktatur und das Bewusstsein für die Bedeutung von Demokratie und Freiheit zu stärken. Zusammen mit anderen Künstlerinnen und Künstlern lassen Sie nicht nach, über das geschehene Unrecht in der DDR aufzuklären und für den Einsatz für Demokratie zu werben. Dafür gebührt Ihnen unser aller Dank.“