Eichhörnchen

Eichhörnchen sitzt auf einem Baumstumpf

Es gibt in Berlin eine kompetente Beratung für Eichhörnchen in Not: Die Eichhörnchen-Nothilfe ist telefonisch erreichbar unter 0172 355 3314 (Frau Tanya Lenn) oder per E-Mail unter info@eichhoernchenhilfe-berlin.de.

Die grauen (amerikanischen) Eichhörnchen unterscheiden sich deutlich von den roten, aber auch andersfarbigen einheimischen Eichhörnchen und kommen bei uns noch gar nicht vor.

Was tun, wenn man ein Eichhörnchen findet?

Wichtig zu wissen: Eichhörnchen übertragen keine Krankheiten auf den Menschen, sie haben keine Tollwut!

Junge Eichhörnchen, die ihre Mutter verloren haben, machen sich, wenn sie groß genug dazu sind, auf den Weg um sie zu suchen. Wenn sie diese nicht finden können und merken, dass sie ohne Hilfe nicht überleben werden, laufen sie auf Menschen zu, klettern manchmal an ihnen hoch. Sie kommen auch zu Leuten, die mit ihren Hunden unterwegs sind.

Diese Hörnchenkinder sind oft schon sehr lange unterwegs, dehydriert und dem Tode nah. Sie brauchen Hilfe um zu überleben.

In einem solchen Fall kann man sie hochnehmen und z. B. in die Jackentasche oder einen (Stoff-)Beutel legen und sie so mit nach Hause nehmen. Dort werden sie in einen Karton o.ä. gelegt, der auf dem Boden mit einem Handtuch belegt ist. Das Hörnchen sollte in ein weiteres Tuch gelegt werden. Oft müssen die kleinen Hörnchen gewärmt werden. Dies kann mit einer Wärmflasche erfolgen. So an den Karton oder das Handtuch legen, dass das Tier auch, falls es zu warm wird, ein Stückchen wegrutschen kann.

Die Erstversorgung sieht nach der oben beschriebenen Unterbringung folgendermaßen aus: Das Hörnchenkind braucht Flüssigkeit um seinen Kreislauf zu stabilisieren. Dazu bereitet man aus ca. 150 ml Fencheltee (halbe Tasse aufgekochtes Wasser geht auch) 1 Teelöffel Honig oder Traubenzucker oder einem halben Teelöffel Haushaltszucker und einer Prise Salz.

Wenn diese Lösung lauwarm ist, wird mit einer kleinen Spritze (ohne Nadel) oder einer Pipette (ist diese aus Augen-, Nasen- oder Ohrentropfenpackung, bitte sehr gut durchspülen, damit keine Medikamentenreste verbleiben) dem Hörnchen vorsichtig die Flüssigkeit ins Mäulchen gegeben. Es muss darauf geachtet werden, dass es sich nicht verschluckt.

Je nach Größe des Hörnchens und dessen Durst können ein bis mehrere ml gegeben werden. Natürlich nicht die gesamte angerührte Menge!

Bitte keine Kuhmilch oder Babynahrung geben!

Sehr kleine Eichhörnchenkinder können nicht alleine Urin absetzen. Dabei hilft ihnen in der Natur ihre Mutter. Der Finder muss dies nun übernehmen, es ist sehr wichtig.

Nach der Gabe der Trinkmischung kann man mit einem Stück Toilettenpapier vorsichtig über die Spitze des Geschlechtsteils reiben, um das Junge zum Pullern zu stimulieren.

Bitte besonders in der warmen Jahreszeit beachten:

Wenn die Tiere geschwächt sind, werden schnell Fliegen angelockt. Diese legen ihre Eier an den Eichhörnchen ab. Daher müssen gefundene Hörnchen auf Fliegeneier und –maden untersucht werden. Diese müssen sofort entfernt werden. Sollten sich viele Fliegenmaden am Tier befinden, gehen Sie bitte dringend zu einem Tierarzt.

Bei Unwettern oder Baumfällarbeiten, auch durch Vogelangriffe, werden oft Eichhörnchennester (Kobel) zerstört und die jungen Eichhörnchen liegen auf dem Boden.

Als erstes muss überprüft werden, ob die Jungtiere unverletzt sind. Dies ist wichtig, denn verletzte Jungen werden von dem Muttertier oft nicht mehr angenommen. Man kann die Jungtiere durchaus in die Hand nehmen, der menschliche Geruch stört das Muttertier nicht. Bei verletzten Jungen wird wie oben beschrieben verfahren.

In den meisten Fällen, sofern das Muttertier noch lebt, haben die Hörnchenkinder eine gute Chance, wieder mit ihrer Mutter vereint zu werden. Daher sollte es unbedingt versucht werden.

Wenn das Nest komplett zerstört wurde, kann man aus einem kleinen Handtuch ein Nest formen und die Jungtiere hineinlegen. Da gerade sehr kleine Jungen schnell auskühlen, sollte man eine Wärmflasche unter das Nest legen. Dann zieht man sich in einiger Entfernung zur Beobachtung zurück.

Wenn wieder Ruhe eingekehrt ist und die Mutter sich herangewagt hat, wird sie in den allermeisten Fällen ihre Jungen eines nach dem anderen in eines ihrer Ausweichnester umsiedeln. Dies kann jedoch mehrere Stunden dauern, so dass evt. die Wärmequelle erneuert werden muss.

Sollte das Muttertier sich auch nach mehr als drei Stunden nicht blicken lassen, ist es ratsam, eine Auffangstation für Eichhörnchen zu kontaktieren um sich weiter beraten zu lassen.

Es kommt auch vor, dass ausgewachsene Eichhörnchen verletzt, geschwächt oder angefahren aufgefunden werden. Diese stehen oft unter Schock und könnten beißen. Sie sollten vorsichtig mit einem Tuch aufgenommen werden, die Unterbringung erfolgt wie bei Jungtieren in einem Karton mit Handtuch.

Wenn das Tier ruhig ist, kann man auch hier die Erstversorgung mit dem Fenchel-/Wasser- Honig-Salz-Gemisch versuchen.

Die Erstversorgung ist tatsächlich nur die Erst-Hilfe. Sie kann zwar auch in Notfällen, wie z. B. bei nachts aufgefundenen Jungtieren, mehrmals in stündlichem Abstand gegeben werden. Aber auf keinen Fall können die Eichhörnchen damit aufgezogen werden! Sie benötigen spezielle Aufzuchtsnahrung.

Die weitere Versorgung der gefundenen Tiere sollte daher dringend bei erfahrenen Eichhörnchen-Aufzuchtsstellen erfolgen.

Eichhörnchen sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützte Tiere, die nicht der Natur entnommen werden dürfen. Werden sie verletzt oder geschwächt aufgefunden und können sich nicht selbst helfen, dürfen sie bis zur Gesundung bzw. bei Jungtieren länger aufgenommen werden.

Aber müssen wieder in die Freiheit entlassen werden, wenn sie gesund sind.

Bei der Auswilderung von aufgezogenen Jungtieren ist allerdings viel zu beachten, daher sollten diese nach Möglichkeit immer in eine Auffangstation gegeben werden, die die Eichhörnchen kompetent und sicher auswildert. Wenigstens sollte der Finder sich mit einer solchen Station in Verbindung setzen um sich richtig zu informieren.

Quelle: Eichhörnchen-Hilfe Beriln-Brandenburg e. V.

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