Stabsstelle der Landestierschutzbeauftragten

Die Stabsstelle der Landestierschutzbeauftragten ist der für den Tierschutz zuständigen Staatssekretärin/dem für Tierschutz zuständigen Staatssekretär zugeordnet.

Aufgaben der Berliner Landesbeauftragten für den Tierschutz:

  • Beratung der für den Tierschutz zuständigen Senatsverwaltung in allen Fragen des Tierschutzes, einschließlich Rechtssetzungsvorhaben des Landes Berlin und des Bundes sowie auf EU-Ebene, inkl. Anhörungsrecht
  • Geschäftsführung des Tierschutzbeirats
  • Kooperation mit den Tierschutzbeauftragten der anderen Bundesländer
  • Hinweis gegenüber öffentlichen Stellen (z. B. Berliner Veterinärämter- und Lebensmittelaufsichtsämter) auf Verstöße gegen tierschutzrechtliche Vorschriften und Vorschläge zur Beseitigung von Tierschutzmissständen
  • Erarbeitung von Stellungnahmen zu speziellen tierschutzfachlichen und tierschutzrechtlichen Fragen
  • Vergabe und Auswertung von Gutachten zu Tierschutzfragen
  • Unterbreitung von Vorschlägen und Erarbeitung von Initiativen zur Verbesserung des Tierschutzes in Berlin, im Bund sowie auf EU-Ebene
  • Ansprechpartnerin von Berliner Bürgerinnen und Bürgern sowie Tierschutzorganisationen
  • Finanzielle Unterstützung von ausgewählten Tierschutzprojekten
  • Zusammenarbeit mit den tierschutzpolitischen Sprecherinnen und Sprechern der im Parlament vertretenen Parteien
  • Öffentlichkeitsarbeit (v.a. durch das Berliner Tierschutzforum, Pressemitteilungen und Interviews)
  • Information der Öffentlichkeit und des Abgeordnetenhauses über die geleisteten Tätigkeiten (u.a. über die Veröffentlichung eines jährlichen Tätigkeitsberichts)
  • Organisation und Realisierung von einschlägigen Fachveranstaltungen (z. B. Workshops, Runde Tische, Webinare und Tagungen)
  • Organisation und Verleihung der Berliner Tierschutzpreise im Rahmen des jährlich stattfindenden Berliner Tierschutztags
  • Zusammenstellung, Vorbereitung und Anbieten von Informations- und Bildungsmaterial z. B. für Tierschutzverbände und -vereine sowie Schulen und Universitäten
  • Wahrnehmung bestehender Rechte wie z. B. Auskunfts- und Einsichtsrechte gegenüber Berliner Bezirken und Sonderbehörden gemäß dem Allgemeinen Zuständigkeitsgesetz (§ 7 Absatz 2, § 8 Absatz 3 AZG)
  • Serviceleistungen für Berliner Behörden, z. B. Fortbildungsveranstaltungen
Foto Dr. Kathrin Herrmann

Dr. Kathrin Herrmann, Landestierschutzbeauftragte

Seit November 2020 ist die europäische Fachtierärztin für Tierschutz, Tierethik und Tierschutzrecht, Dr. Kathrin Herrmann, die Landestierschutzbeauftragte von Berlin. Sie hat im Bereich der biomedizinischen Wissenschaften promoviert und war fast 10 Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Landesamt für Gesundheit und Soziales für die tierschutzrechtliche und wissenschaftliche Prüfung von Tierversuchsanträgen sowie die Überwachung von Versuchstierhaltungen zuständig. Seit 2017 arbeitet Dr. Herrmann am Center for Alternatives to Animal Testing (CAAT) der Johns Hopkins University, USA. Dort lehrt sie auch weiterhin online. Um die Öffentlichkeit über Tierversuche zu informieren und auf die Dringlichkeit eines Paradigmenwandels hin zu ethisch vertretbaren, human-relevanten Forschungsmethoden aufmerksam zu machen, initiierte sie einen Sammelband zum Thema. Animal Experimentation: Working Towards a Paradigm Change ist 2019 bei Brill erschienen und kann kostenlos heruntergeladen werden. Weitere Arbeitsschwerpunkte von Frau Dr. Herrmann sind die landwirtschaftliche Tierproduktion und ihr Einfluss auf das kollabierende Klima sowie ihr Beitrag zur Umweltverschmutzung und Umweltzerstörung, zur vermehrten Entstehung von Zoonosen und Antibiotikaresistenzen sowie auf ernährungsbedingte Erkrankungen des Menschen.

Foto Beril Sözmen mit einer Katze auf dem Arm

Dr. Beril Sözmen, Referentin (Schwerpunkte: Tierethik und Bildung)

Dr. Sözmen ist Erziehungswissenschaftlerin und Philosophin. Sie forschte und lehrte ab 2013 an der Technischen Universität Istanbul und ab 2017 an der Boğaziçi Universität. Seit Oktober 2021 ist sie Referentin der Stabstelle der Landestierschutzbeauftragten und für Bildungsprojekte in ethischen Fragen des Mensch-Tier-Verhältnisses sowie für Öffentlichkeitsarbeit und Eventorganisation zuständig.

Frau Dr. Darja Freihold hockt neben ihrem Hund

Dr. Darja Freihold, Tierärztin in Weiterbildung zur Fachtierärztin für Tierschutz

Dr. Darja Freihold ist seit 2015 approbierte Tierärztin und promovierte über haltungsbedingte Erkrankungen und Tierschutzindikatoren bei ökologisch gehaltenen Mastputen. Sie hat mehrjährige Berufserfahrung als praktizierende Kleintierärztin und befindet sich seit 2023 in der Weiterbildung zur Fachtierärztin für Tierschutz bei der Tierschutzbeauftragten des Landes Berlin.

Noemi Dornheim, Tierärztin in Weiterbildung zur Fachtierärztin für Tierschutz

Noemi Dornheim ist seit 2024 approbierte Tierärztin und befindet sich ebenfalls seit 2024 in der Weiterbildung zur Fachtierärztin für Tierschutz bei der Tierschutzbeauftragten des Landes Berlin. Zuvor hat sie Praxiserfahrung in einer Nutztierpraxis in Nordrhein-Westfahlen gesammelt.

Veronique Effertz

Veronique Effertz, Dual Studentin

Veronique Effertz ist Dual Studentin an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin. Sie studiert aktuell Öffentliche Verwaltung an der Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin und absolviert ihre Praxisphasen bei den Landestierschutzbeauftragen bis zum Ende ihres Studiums 2026.

Ariane Hübner mit Taube

Ariane Hübner, Studierende Nachhaltigkeitsmanagement, freie Mitarbeiterin

Die beruflichen Wurzeln von Ariane Hübner liegen im Gesundheitswesen. Viele Jahre leitete sie das Aufnahmemanagement und den Pflegedienst einer Berliner Klinik für Suchtrehabilitation. Weiterhin hat sie Betriebswirtschaft studiert und ist ausgebildete Mediatorin. Tierschutz und die Auseinandersetzung mit der Frage wie wir als Gesellschaft mit Tieren umgehen sollten, ist ihr ein Herzensanliegen. Ein weiterer Interessenschwerpunkt sind die ethischen Fragen und ökologischen Folgen der industriellen Tiernutzung, die einer notwendigen Nachhaltigen Entwicklung und einer sicheren Ernährung für alle Menschen entgegenstehen. Gegenwärtig studiert sie Nachhaltigkeitsmanagement und unterstützt die Stabsstelle als Praktikantin und Freie Mitarbeiterin seit April 2024.

Rolle und Aufgaben der Landestierschutzbeauftragten

Landestierschutzbeauftragte erfüllen eine einzigartige und unverzichtbare Rolle im Tierschutz. Ihre Aufgaben unterscheiden sich grundlegend vom klassischen staatlichen Tierschutz, der vor allem durch Veterinärämter geprägt ist. Während diese primär für die Überwachung und Durchsetzung tierschutzrechtlicher Vorschriften verantwortlich sind, liegt der Schwerpunkt der Landestierschutzbeauftragten auf Prävention, Aufklärung und langfristigen, strategischen Lösungen.

Ihr Ziel ist es, Tierleid von vornherein zu verhindern, Mensch-Tier-Konflikte zu entschärfen und ein stärkeres Bewusstsein für den Tierschutz in der Gesellschaft zu schaffen.

Welche Lücke schließen sie im staatlichen Tierschutz?

Der klassische staatliche Tierschutz fokussiert sich auf die Kontrolle und Ahndung von Verstößen. Dabei bleibt oft wenig Raum für präventive Maßnahmen oder die Entwicklung neuer, innovativer Ansätze, die das Entstehen von Tierleid im Vorfeld verhindern könnten. Genau hier setzen Landestierschutzbeauftragte an:

  • Sie übernehmen eine strategische Perspektive, die über das rein Operative hinausgeht.
  • Sie entwickeln Konzepte, die nachhaltige Lösungen für komplexe Tierschutzprobleme bieten.
  • Sie schaffen Bewusstsein in der Gesellschaft, indem sie Bürgerinnen und Bürgern Fachleute gleichermaßen durch Veranstaltungen, Vorträge und Fortbildungen sensibilisieren.
  • Sie arbeiten unabhängig von unmittelbaren Verwaltungsvorgaben, was es ihnen ermöglicht, innovative und zukunftsweisende Ansätze zu verfolgen.

Ihr Mehrwert im Detail

  • Prävention und Aufklärung: Landestierschutzbeauftragte setzen auf proaktive Maßnahmen, um Tierleid gar nicht erst entstehen zu lassen. Durch gezielte Öffentlichkeitsarbeit klären sie über tierschutzrelevante Themen auf und fördern ein stärkeres Verantwortungsbewusstsein in der Gesellschaft.
  • Wissenschaftlich fundierte Beratung: Sie liefern unabhängige und wissenschaftlich basierte Stellungnahmen, die Transparenz und Vertrauen schaffen.
  • Förderung der Zusammenarbeit: Sie bringen Bürgerinnen und Bürger, Behörden, Organisationen und Fachleute zusammen, um nachhaltige und ganzheitliche Lösungen zu entwickeln.
  • Langfristige Impulse: Durch ihre Arbeit geben sie entscheidende Anstöße für politische, gesellschaftliche und rechtliche Veränderungen im Tierschutz.

Die politische Stimme der Tiere

Landestierschutzbeauftragte sind die politische Stimme der nichtmenschlichen Tiere. Sie vertreten deren Interessen auf politischer Ebene und sorgen dafür, dass Tierschutz in der öffentlichen Debatte und Gesetzgebung präsent bleibt.

Ohne diese Ämter gäbe es weniger Transparenz, weniger Aufklärung und weniger Impulse für langfristige Veränderungen im Tierschutz. Ihre Arbeit ist unverzichtbar, um den Tierschutz nicht nur rechtlich, sondern auch gesellschaftlich stärker zu verankern.

Die Landestierschutzbeauftragten schließen eine entscheidende Lücke im staatlichen Tierschutz. Ihre Arbeit schützt Tiere, stärkt den gesellschaftlichen Zusammenhalt und leistet einen wertvollen Beitrag zu einer mitfühlenderen und verantwortungsvolleren Gesellschaft.

Tierschutzbeauftragte des Landes Berlin

Dr. Kathrin Herrmann

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