Gegründet 2008, umfasst die Gemeinschaft heute rund 50 Unternehmen aus einem der größten Gewerbegebiete Berlins. Sie sind auf einer 222 Hektar umfassenden Fläche angesiedelt, an der Grenze der Ortsteile Mariendorf und Marienfelde im Bezirk Tempelhof-Schöneberg. In sechs Arbeitskreisen, die sich monatlich treffen, werden Themen wie Digitalisierung, Fachkräftesicherung, Standortmarketing oder nachhaltiges Unternehmertum bearbeitet. „Wir setzen nicht auf Einzellösungen, sondern auf Konzepte, die nur als Netzwerk funktionieren“, erklärt Mühlroth. Ein Beispiel ist das Ring-Praktikum: Drei Wochen, drei Betriebe, ein gemeinsames Projekt – so können Schülerinnen und Schüler verschiedene Unternehmen und Arbeitsfelder kennenlernen und die Firmen wiederum Talente frühzeitig für sich gewinnen.
„Das ist auch für diese jungen Menschen hochattraktiv. Sie können zum Beispiel drei verschiedene metallverarbeitende Unternehmen kennenlernen, vom hoch automatisierten Automobilzulieferer über die Schlosserei bis zur Dreherei. Und das können wir nicht nur für Metall anbieten, sondern auch für Elektro, den kaufmännischen Bereich, IT, Hotel- und Gaststättengewerbe oder Lagerlogistik“, so Mühlroth. Die Praktikums-Ringe sind so organisiert, dass jeweils zwei Schülerinnen oder Schüler pro Woche in einem Unternehmen sind. Die Betriebe lernen also pro Durchgang auch sechs Jugendliche kennen. Es gibt zudem eine Vorbereitungsphase, in der die Teilnehmenden für den konkreten Einsatz gebrieft werden. „Da sieht man dann, wer von ihnen das ernst nimmt, sich einarbeitet und damit echtes Interesse zeigt.“ Das Praktikumskonzept wurde vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales als innovativer Ansatz zur Berufsorientierung ausgezeichnet.
René Mühlroth ist weiterhin im Technologiepark Humboldthain engagiert, als Vorstandsmitglied des Unternehmensnetzwerks Technologiepark e.V., und beim Unternehmensnetzwerk Moabit e.V. leitet er die AG Personal & Ausbildung. Gemeinsam mit dem Unternehmensnetzwerk Großbeerenstraße sind die drei Institutionen als Berliner KMU-Standortnetzwerkverbund organisiert. Gemeinsam haben sie unter anderem Initiativen zur Integration von Geflüchteten umgesetzt: „Wir haben jährlich 50 Menschen in Ausbildung und Arbeit vermittelt.“ Die Finanzierung solcher Programme sei oft herausfordernd, doch: „Wir entwickeln erst eine funktionierende Lösung und prüfen dann, ob es passende Förderprogramme gibt – nicht umgekehrt.“ Ob
Weiterbildungsverbund, Fachkräfte-Initiativen oder Standortmarketing – das Unternehmensnetzwerk Großbeerenstraße lebt von aktiver Beteiligung.