Eine Google-Sprachbox liegt auf einem Buch

„Hallo Siri, machst du bitte meine Steuerklärung?“

12.06.2020

Den Anwohnerparkausweis per Sprachsteuerung beantragen? Die Steuererklärung mit einem Dialogsystem ausfüllen? Das könnte in Zukunft möglich sein – wie eine neue Kurzstudie des DFKI jetzt zeigt.

Unsere Welt ist oft so schnelllebig, dass meist wenig Zeit für eigentlich wichtige Behördengänge und Verwaltungsangelegenheiten bleibt. Wie ließen sich eben solche Prozesse für alle weniger aufwendig und vor allem auch schneller gestalten? Eine Lösung hierfür wären E-Government-Dienste, die sich per Sprachsteuerung bedienen lassen. Die neueste Studie des DFKI, die vom Nationalen E-Government Kompetenzzentrum (NEGZ) gefördert wurde, sieht hierin großes Potential. Bis dato können sich einfache mündliche Statusabfragen bereits realisieren lassen. Um Bürger*innen jedoch künftig durch komplexere Behördengänge zu leiten, fehlen hierzulande derzeit noch die zentralen Grundlagen, wie die Studie herausstellte.

Machine Learning und Bewahrung vertraulicher Daten

Die Studie arbeitete heraus, welche Faktoren für die sinnvolle Integration von Sprachsteuerung bei Behördengängen notwendig sind. Um den Dialog in Zukunft auch sinnvoll zu gestalten, braucht es neben dem richtigen Einsatz von Künstlicher Intelligenz auch den Einsatz von domänenspezifischen Modellen. Für eine finale Umsetzung braucht es zum Beispiel Machine Learning, für deren Anlernung Sammlungen von bis zu hunderttausenden analysierten themenspezifischen Dialogen benötigt werden. Ebenso wird eine technische Lösung für den Umgang mit den sensiblen Daten von Nöten sein. Die Autor*innen der Studie schlagen hierfür vor, auf sogenannte On-Premises-Lösungen zu setzen, bei denen die Dialoglogik inklusive Spracherkennung unter der Kontrolle der Betreiber*innen bleibt.

KI als Erleichterung im Alltag

„Künstliche Intelligenz soll uns den Alltag und das Arbeitsleben erleichtern. Dass dies auch großes Potential für unsere Interaktionen mit Verwaltungsprozessen und Behörden birgt, welche Szenarien grundsätzlich denkbar sind und welche Weichen dafür gestellt werden müssen, zeigt eindrücklich die DFKI-Studie SPRACHSTEUERUNG VON E-GOVERNMENT-DIENSTEN IN DEUTSCHLAND“, so Dr. Jack Thoms, Stellvertretender Sprecher des DFKI und Jurymitglied des Deep Tech Awards im Bereich Künstliche Intelligenz.

Alle weiteren Infos zur Studie bekommen Sie hier.