Zittau will Kulturhauptstadt 2025 werden

Zittau

Die Klosterkirche in Zittau (Sachsen).

Mit der Dreiländer-Region will die sächsische Stadt Zittau große Mitbewerber bei der Bewerbung um den Titel «Kulturhauptstadt Europa» ausstechen. Das letzte Wort aber sollen die Bürger haben.

Zittau will sich mit der Dreiländer-Region Oberlausitz um den Titel Kulturhauptstadt Europas 2025 bewerben. «Wir haben große und potente Mitbewerber. Aber wir sind stark, wenn wir zusammenarbeiten«, sagte Oberbürgermeister Thomas Zenker (Zittau kann mehr) am 24. Mai. In den kommenden Monaten soll ein Konzept erarbeitet werden.

Breite Unterstützung für Zittau

Beistand erhält Zittau vom Landkreis Görlitz, den Städten in der Oberlausitz sowie von den Nachbarn in Tschechien und Polen. Außerdem gibt es einen Kooperationsvertrag mit dem slowenischen Nova Gorica. Auch diese Stadt bewirbt sich um den Titel. Er wird jährlich von der Europäischen Union an zwei Städte verliehen.

Lange sieht gute Chancen für Zittau

Mit im Rennen liegen solche Schwergewichte wie Dresden, Nürnberg und Koblenz. «Ich mag den Vergleich zwischen David und Goliath nicht», sagte Landrat Bernd Lange (CDU). «Aber ich weiß, wer als Gewinner aus dem Kampf hervorging.» In der Bewerbung sieht er die Chance für die Region zusammenzurücken und dem Rest Europas zu zeigen, welche kulturelle Vielfalt das Dreiländereck Deutschland-Tschechien-Polen bietet.

Umgebung steht hinter Zittau

«Auch in unseren Nachbarländern wie Nachbarstädten auf polnischer und tschechischer Seite sind wir auf offene Ohren gestoßen», sagte Zenker. Überdies habe man sich Tipps von den Machern der EU-Kulturhauptstadt 2016 aus Wrocław (Breslau) geholt. Ein weiterer Befürworter ist Fritz Pleitgen, der ehemalige Geschäftsführer der Ruhr 2010. In jenem Jahr hatte die EU erstmals eine Region als «Kulturhauptstadt Europa» den Vorzug gegeben. Unterlegen war seinerzeit die Stadt Görlitz - auf Platz zwei.

Austausch im Dreiländereck

Den Grenzregionen geht es darum, Ideen voranzutreiben und sich auszutauschen. «Wir haben viele Gemeinsamkeiten. Unsere Städte liegen am Rand der Länder, weit weg von urbanen Zentren. Wir sind umgeben von Nachbarn und Flüssen. Diese Grenzen wollen wir überwinden», sagte Ana Zavrtanik Ugrin, stellvertretende Bürgermeisterin aus Nowa Gorica.

Aktive Mitgestaltung durch Bürger

Das Thema «Brücken» wird sich so in der Bewerbung widerspiegeln. Dabei sind auch die Ideen der Bürger und von Unternehmen gefragt. Sie sollen das letzte Wort zur Kulturhauptstadt Europa 2025 haben. Zenker will dem Stadtrat Ende Mai vorschlagen, dass die Zittauer im kommenden Jahr in einem Bürgerentscheid über die Bewerbung abstimmen. «Wenn wir bis dahin nicht alle von der Idee überzeugt haben, brauchen wir unsere Unterlagen gar nicht erst im September abgeben. Für die Umsetzung dieses großen Vorhabens brauchen wir jeden.»

Aufmerksamkeit für Zittau

Landrat Lange unterstützt den Aufruf des Oberbürgermeisters. «Diese Bewerbung ist eine Chance, das eine oder andere Licht anzuzünden, das auf diese Region weist. Ich bin überzeugt, dass sich die Menschen im kommenden Jahr dafür entscheiden.» In Deutschland haben sich bisher neben der Region «Essen für das Ruhrgebiet» Berlin (1988) und Weimar (1999) an der Initiative beteiligt. Seit 1985 vergibt die Europäischen Union jährlich den Titel «Kulturhauptstadt Europas».

Quelle: dpa

Aktualisierung: 25. Mai 2018