Modulare Unterkünfte

MUF ist die umgangssprachliche Abkürzung für „Modulare Unterkunft für Flüchtlinge“. Kleiner Exkurs: Da Flüchtlinge – wenn sie einmal in Berlin angekommen sind – nicht mehr auf der Flucht sind, sprechen wir zutreffender Weise von Geflüchteten. Entsprechend steht das Synonym MUF für „Modulare Unterkunft für Geflüchtete“.

Da schnell klar wurde, dass auch die Unterbringungskapazitäten der Wohncontainerdörfer (WCD) nicht ausreichen würden, entwickelte die SenSenStadtUm 2015 die MUF. Durch die modulare Bauweise durch Fertigbauteile war und ist es möglich, die Projektentwicklungen an die jeweiligen Grundstücksgrößen und –gegebenheiten anzupassen, ohne bei jedem Projekt eine grundsätzliche Neuplanung aufsetzen zu müssen. Zudem wurde durch die Kooperation mit einem Generalbauunternehmer vermieden, jede einzelne MUF entsprechend der Vergaberechtskriterien neu ausschreiben zu müssen.

Ende 2016 konnte unter der neuen Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen (SenSW) bereits die erste MUF am Standort Wittenberger Straße in Marzahn-Hellersdorf fertiggestellt werden. Zudem wurde Ende 2015 das LAF durch die Senatsverwaltung für Finanzen (SenFin) beauftragt, mit den sechs landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften (WBGen) und der heutigen Berlinovo Grundstücksentwicklungs GmbH in Verhandlung zu treten, um weitere MUF in enger Kooperation mit dem LAF zu planen und umzusetzen. Hier ist der Name MUF jedoch etwas verwirrend. Bei den MUF der Wohnungsbaugesellschaften handelt es sich nicht immer um modulare Bauten, sondern zum Teil auch um standardisierten Wohnungsbau, der individuell ortsspezifisch geplant wird.

Modulare Unterkünfte für Flüchtlinge (MUF)

  • MUF Hagenower Ring 1
  • Eine modulare Unterkunft (MUF) in der Wittenberger Straße
  • Ein Doppelzimmer in einer Modularen Unterkunft (MUF)
  • Die Innenansicht einer Modularen Unterkunft (MUF)
  • Eine Küche (Herd) in der Modularen Unterkunft (MUF)
  • Ein Meetingraum in einer Modularen Unterkunft (MUF)

Wie viele Menschen können in einer modularen Unterkunft wohnen?

Die Belegungskapazitäten der modularen Unterkünfte variieren. Je nach Grundriss und Größe des Gebäudes haben die Bauten zwischen 200 und 450 Plätze.
Die Gebäude, die die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen (SenSW) nach einem einheitlichen „Amtsentwurf“ baut, basieren auf einem einheitlichen Grundriss. Sie sind im Gegensatz zu den MUF der Wohnungsbaugesellschaften nicht als Apartmenthäuser konzipiert, sondern haben Wohnheimcharakter. Jeder Standort hat eine Kapazität von bis zu 450 Plätzen.
Die Häuser sind mit einem tragenden Mittelteil ausgestattet, so dass die Wände der einzelnen Etagen variabel zu gestalten sind. Sie können, wenn sie nicht mehr als Flüchtlingsunterkunft genutzt werden, dem sozialen oder allgemeinen Wohnungsmarkt, z.B. als Studierendenunterkunft oder Seniorenheim, zugeführt werden, um der starken Nachfrage nach preiswertem Mietwohnraum zu entsprechen.

Welche Gebäude gehören zu einem modularen Wohnheim (Amtsentwurf)?

  • Ein Funktionsgebäude
  • Zwei Häuser, beide bestehen aus jeweils sechs Modulen
  • Vorteil der Module: sie sind voneinander abtrennbar und können nach Bedarf zusammengelegt werden

Welche „Lebensdauer“ haben die Gebäude?

  • mindestens 80 Jahre im Außenbereich, d.h. es sind langfristig zu nutzendende, massive Gebäude
  • 50 Jahre im Innenbereich; die modulare Bauweise ermöglicht eine spätere Umwandlung der Wohnheime in reguläre Wohnungen. Wird das Gebäude nicht mehr als reine Flüchtlingsunterkunft benötigt, sieht das Nachnutzungskonzept vor, den Wohnraum für andere Bevölkerungsgruppen zu öffnen, z. B. Studenten oder einkommensschwache Familien.

Wie ist die unmittelbare Umgebung der MUF gestaltet?

Jeder Standort bekommt einen gestalteten Außenbereich mit Rasenflächen und Beeten, Spiel- und Sportanlagen sowie einen „Dorfplatz“ als Treffpunkt der Bewohnerinnen und Bewohner mit Sitzgelegenheiten und Picknicktischen.