Berlins erstes Wohncontainer-Dorf für Geflüchtete wird nach zehn Jahren geschlossen

Pressemitteilung vom 10.04.2024

Unterkunft in der Alfred-Randt-Straße in Köpenick weicht Schul- und Sportstandort

Die Gemeinschaftsunterkunft für Geflüchtete in der Alfred-Randt-Straße in Treptow-Köpenick wird zum 30. Juni geschlossen.
Das Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) gibt das Grundstück nach zehn Jahren Nutzung an den Bezirk zurück, der dort einen Schulergänzungsbau für die angrenzende Grundschule sowie ein Sportgelände mit Turnhalle errichten will. Ein Team des LAF hat in einer Informationsveranstaltung auf dem Gelände der Unterkunft die Bewohnerschaft über die kommende Schließung informiert.

Derzeit leben noch rund 360 Geflüchtete in der Unterkunft, rund zwei Drittel kommen aus der Ukraine, die übrigen u.a. aus der Türkei, Syrien und Afghanistan.
Das LAF stellt für die gesamte Bewohnerschaft Folgeunterkünfte bereit. Aufgrund der knappen Platzressourcen in den regulären LAF-Unterkünften wird ein Teil der Bewohnerschaft möglicherweise vorübergehend im Ankunftszentrum Tegel untergebracht, bis neue Unterkunftsstandorte bezugsfertig sind. In den nächsten Wochen werden die sozialen Bedarfe der Menschen über den Betreiber der Unterkunft abgefragt, um besonders vulnerablen Personen nach Möglichkeit geeignete Plätze in regulären Unterkünften zur Verfügung zu stellen.

Die Einrichtung wurde im Dezember 2014 in Betrieb genommen und war das erste von sechs Containerdörfern, die vom Land Berlin errichtet wurden, um dem Platzmangel in herkömmlichen Unterkünften für Geflüchtete zu begegnen. Die Unterkunft sollte ursprünglich bis 2019 genutzt werden. Die Genehmigung für den Betrieb wurde dann jedoch wegen des anhaltenden Bedarfs in Kooperation mit dem Bezirk Treptow-Köpenick verlängert.