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Statues Also Die / The Mad Masters

Originaltitel: Les statues meurent aussi / Les maîtres fous

Les maîtres fous. Jean Rouch. F 1955.

Les maîtres fous. Jean Rouch. F 1955.

Statues Also Die: Regie Alain Resnais und Chris Marker, F 1953, 30 min, s/w, OmeUThe Mad Masters: Regie Jean Rouch, F 1955, 30 min, s/w, engl. Fassung
Als der Kolonialismus in den 1950er-Jahren als immer fragwürdiger begriffen wird, entwickeln Alain Resnais und Chris Marker einen völlig neuen Dokumentarfilmstil: Die Objekte verselbstständigen sich, als lebten sie in einer eigenen, surrealen Welt. Die Filme arbeiten der Aufbruchstimmung in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg entgegen, in einer Welt, die mehr denn je von einzelnen mächtigen Staaten beherrscht ist, deren wirtschaftliches Gedeihen auf der Ausbeutung kolonisierter Länder beruht. "Les statues meurent aussi" (Auch Statuen sterben) klagt an, dass Kunst aus kolonisierten Gebieten in Afrika geraubt und in europäischen Museen in Glasvitrinen gesperrt wird. Zwischen den Menschen und den Objekten sind Trennwände der Wissenschaftlichkeit errichtet. Die kongeniale Filmsprache zeugt von der wissenschaftlichen Distanzierung der Museen und übersetzt die Objekte in eine Welt, in der ihre starren Gesichter zum Leben erwachen.
Jean Rouch geht einen Schritt weiter als Alain Resnais und Chris Marker. Mit seinen Filmbildern aus den 1950er-Jahren belegt er, wie sich die Lebensrealität indigener Völker in Westafrika durch den brutalen Eingriff der Kolonialherren gleichsam ins Surreale verkehrt. Es ist eine Welt, in der alle verrückt erscheinen – und die zugleich nüchterner und rationaler nicht sein könnte, denn sie ist derartig denaturiert, dass sie nur jemand ertragen kann, der ein "Meister des Wahnsinns" ist, ein „maître fous“.  
Regisseure wie Chris Marker, Alain Resnais und Jean Rouch haben die Kolonialismusdebatten des 21. Jahrhunderts vorweggenommen und schon in den 1950er-Jahren in ihren Filmen eine Anklage gegen die Welt der „alten weißen Männer“ gezeichnet.

Treffpunkt: Sahuré-Saal

Preisinformationen: 0 € Eintritt und Teilnahme kostenfrei

Preis: 0,00 €

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