Zerstörung des Hauses Dr. Felix Baensch – Appell des Landesdenkmalrats Berlin
Pressemitteilung vom 09.12.2020
Der Landesdenkmalrat Berlin hat mit Empörung von der mutwilligen Zerstörung eines der bedeutendsten Wohnhäuser der Berliner Moderne durch seine jetzigen Eigentümer erfahren. Das Haus Baensch wurde in einer Zeit errichtet, in der durch die Repressionen der Nationalsozialisten die Gestaltungsideen des Neuen Bauen nur noch punktuell realisiert werden konnten. Mit seiner raffinierten Grundrissanlage und seinem damit verknüpften Garten zählt es zu den weltweit innovativsten und gleichzeitig einfühlsamsten Privatbauten des 20. Jahrhunderts. Entworfen und umgesetzt 1934-35 durch Hans Scharoun zusammen mit den befreundeten Landschaftsarchitekten Hermann Mattern, Herta Hammerbacher und Karl Foerster, war das Haus bis zu den aktuellen Baumaßnahmen mit wesentlichen Teilen des Interieurs hervorragend erhalten. Seit 1971 ist es auf der Denkmalliste Berlin eingetragen.
Der Garten sowie die Terrasse des Gebäudes wurden nun trotz fehlender Baugenehmigung bereits größtenteils zerstört. Auch wurde eine prägende Außentreppe entfernt. Im Innern sind Raumdispositionen durch diesen Akt des Vandalismus vernichtet worden.
Der Landesdenkmalrat fordert die zuständigen Behörden mit Nachdruck auf, den bereits verhängten Baustopp durchzusetzen sowie eine Wiederherstellung des originalen Zustandes in die Wege zu leiten.
Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt
Pressestelle
Daniel Bartsch
komm. Pressesprecher
Christopher Suss
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit