18. Berliner Online-Tierschutzforum am 19.07.2022

zwei nebeneinander stehende Lämmchen im Stall

Wenn Religion für Tiere zum Problem wird. Über gute (und weniger gute) theologische Argumentationsstrategien im Tierschutz-Kontext

Während des 18. Berliner Online-Tierschutzforums am 19.07.2022 um 19 Uhr wird Dr. Simone Horstmann darlegen, was passiert wenn Religion für Tiere zum Problem wird. Sie wird über gute (und weniger gute) theologische Argumentationsstrategien im Tierschutz-Kontext sprechen.

Kostenfreie Anmeldung: https://www.eventbrite.co.uk/e/18-berliner-tierschutzforum-religion-und-tierethik-ein-problemaufriss-tickets-340832718837

Abstract:

Tierethische Fragen stellen sich innerhalb und angesichts religiöser Kontexte: Schließlich wird man kaum in Abrede stellen können, dass die Konfrontation mit „Religion“ für nichtmenschliche Tiere ausgesprochen selten von Vorteil ist – und diese Beobachtung dürfte noch sehr vorsichtig formuliert sein. Aus einer säkularen Perspektive wird angesichts der religiösen Kontexte daher häufig mit (durchaus berechtigter) Kritik auf Religion reagiert. Innerhalb der religiösen Binnendebatten tendieren viele Akteur:innen wiederum dazu, diese Kritik möglichst zu entkräften, indem sie die Tierfreundlichkeit der jeweiligen Religion zu belegen suchen. In dem Vortrag soll es darum gehen, tierethische Grundfragen zwar aus einer theologischen Perspektive, aber jenseits der strikten Differenz von binnen- und außerreligiösen Kontexten zu diskutieren. Es geht vielmehr um eine Diskursbeobachtung: Wie können säkulare Menschen aus dem Tierschutzbereich die Plausibilitätsstrukturen von Religion(en) argumentativ berücksichtigen, ohne sie sich zugleich aneignen zu müssen? Welche Argumente eignen sich (wirklich), um Tierschutzanliegen zwischen säkularen und religiösen Akteur:innen zu diskutieren? Und welche Argumente kommen zwar häufig in den Debatten vor, verdecken aber tendenziell eher die entscheidenden Aspekte im Spannungsfeld von Tierschutz und Religion?

Biographie:

Simone Horstmann, Dr. phil., seit 2014 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Katholische Theologie der TU Dortmund. Promotion mit einer Arbeit zum Thema „Ethik der Normalität. Zur Evolution moralischer Semantik in der Moderne“ (2014), Gründungsmitglied des European Research Network „Transcending Species – Transforming Religion“; weitere Publikationen: Alles, was atmet. Eine Theologie der Tiere (2018, gemeinsam mit Thomas Ruster und Gregor Taxacher); Was fehlt, wenn uns die Tiere fehlen? (2020); herausgegebene Bände: Religiöse Gewalt an Tieren. Interdisziplinäre Diagnosen zum Verhältnis von Religion, Speziesismus und Gewalt (2021); Interspezies Lernen. Grundlinien interdisziplinärer Tierschutz- und Tierrechtsbildung (2021).