HPR Aktuell Info: Die Beihilfestelle- Berlins neuer digitaler Glanz?

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Die Beihilfe- Berlins neuer digitaler Glanz?

Seit Monaten beklagen sich die Beihilfeberechtigten über zu lange Bearbeitungszeiten ihrer eingereichten Beihilfeanträge, in Einzelfällen haben diese gar bei 12 Wochen gelegen.
Ein aufgezwungener zinsloser Kredit, der den Beschäftigten von der Landespolitik abverlangt wird, und ein Vertrösten der Rechnungsausstellenden führte nicht selten zu Frust bei den Antragstellenden.
Als vor rund zwei Jahren in Berlin die Beilhilfe-App eingeführt wurde, betrug die Bearbeitungszeit beim Einreichen des Antrages über dieses Programm lediglich vier bis fünf Arbeitstage und war damit sogar oftmals schneller als die der privaten Krankenversicherung.

Welche Maßnahmen wurden angesichts der derzeitigen Situation nun zur Verbesserung unternommen?

Der HPR berichtete bereits am 25.03.2022 darüber, dass die Verantwortlichen den IKT-Notfall ausgerufen hatten. Zudem waren viele Räume der Beihilfestelle kontaminiert und mussten daher gesperrt werden. Der erwähnte, in Berlin erstmalig ausgerufene, Notfall ermöglichte die Beschaffung von technischem Equipment und Ergänzung der IT-Infrastruktur.
Mittlerweile verfügt das Amt über neue Laptops sowie die Möglichkeit, mobil arbeiten zu können.

In der Beihilfestelle eingehende Papieranträge bzw. -unterlagen werden nunmehr digitalisiert und von den Sachbearbeitenden papierlos bearbeitet.
Papiervorgänge im klassischen Sinn gibt es nicht mehr, die Beihilfestelle wurde zu 100 % digitalisiert, wie dem HPR berichtet wurde.

Im Mai 2022 wurden die Beihilfeanträge zu 60 % über die App und zu 40 % in Papierform übermittelt.

Die zwischenzeitlich erfolgte Stellenausschreibung führte zu einer Vielzahl von Bewerbungen, so dass zwölf neue Mitarbeitende, inklusive fünf Auszubildenden, zur Unterstützung für die Beihilfebearbeitung gewonnen werden konnten.

Laut Auskunft von SenFin soll die Bearbeitungszeit bei 29 Arbeitstagen liegen, bei Pflegeanträgen fünf bis sieben, bei EILT-Anträgen im Durchschnitt fünf bis zehn Arbeitstage betragen. Auf der offiziellen Homepage des Landesverwaltungsamts werden längere Bearbeitungszeiten angegeben.
Voraussetzung für die Antragsbearbeitung ist natürlich immer, dass diese vollständig sind und unterzeichnet wurden.

Beihilfeberechtigte des einfachen Dienstes werden vorgezogen, ebenso wie beispielsweise Krankenhausabrechnungen oder Behandlungskosten von chronisch Erkrankten.
Eine Frage, die die Beihilfestelle und den HPR oft erreicht, ist, wann ein Antrag mit dem Zusatz „EILT“ vermerkt werden kann:
Ein EILT-Antrag kann ab einer Rechnung von ca. 4.000 € gestellt und eingereicht werden. Das Sammeln von diversen Rechnungen um die erwähnte Höhe zu erzielen, zählt nicht unter diese Antragsart, heißt es. Das zeitnahe Einreichen von Behandlungskosten wird empfohlen, auf das Ansammeln der Rechnungen sollte dagegen verzichtet werden.

Im Zeitraum von der ersten bis zur zwanzigsten Kalenderwoche d. J. wurden innerhalb von zehn Arbeitstagen 13.113 Anträge, innerhalb von zehn bis zwanzig Arbeitstagen 15.779 Anträge und mit mehr als zwanzig Arbeitstagen 202.062 Anträge bearbeitet.
Wurden im Jahr 2018 noch 483.619 Beihilfeanträge bearbeitet, waren es 2021 bereits 595.213 Beihilfeanträge. Bis Mitte Mai d. J. wurden schon rund 250.000 Beihilfeanträge eingereicht.

Bezüglich der noch ausbaufähigen Erreichbarkeit wurde dem HPR zugesichert, dass E-Mailanfragen innerhalb von vier Arbeitstagen beantwortet werden. Auf Anfragen zu Therapie- oder Krankenhausbehandlungen bzw. zur Pflege werde auch weiterhin in einer kürzeren Zeit reagiert.

Es scheint, dass das Upgrade in Sachen Technik und Personalgewinnung zu einer Verbesserung der Gesamtsituation und schnelleren Beihilfebearbeitung führen kann. Die Beihilfestelle ist auf einem guten Weg.

Der HPR dankt den Beschäftigten der Beihilfestelle und bleibt am Thema weiter dran.

  • *Daniela Ortmann
    Vorsitzende des Hauptpersonalrates
    *

    *Enrico Strencioch
    Vorstandsmitglied
    *

HPR Aktuell Info vom 22.07.2022 als Download

  • HPR Aktuell Info: Die Beihilfe- Berlins neuer digitaler Glanz?

    PDF-Dokument (208.5 kB) - Stand: 22.07.2022