Breitbandtechnologien

Die hier genannten Breitbandtechnologien bieten einen ersten Überblick über die am Markt gängigen Übertragungstechnologien.

Fiber to the home (FTTH):

Die Glasfaserleitung wird direkt bis in die Wohnung (Anschlussinhaber) gelegt. Mit FTTH sind aus technischer Sicht symmetrische Datenraten (im Down- und Upload) von über 1.000 Mbit/s möglich. FTTH wird insbesondere in Mehrfamilienhäusern und in der Wohnungswirtschaft eingesetzt. Im Bereich der Einfamilienhäuser sind FTTH und FTTB identisch.

Fiber to the building (FTTB):

Die Glasfaserleitung wird bis in das Gebäude bzw. bis in den Keller gelegt. Anschlüsse innerhalb des Gebäudes erfolgen über die vorhandene Netzstruktur, zumeist vorhandene Kupferkabel. Das kann die Bandbreite eventuell limitieren.

Fiber to the curb (FTTC):

Die Glasfaserleitung liegt bis zum Kabelverzweiger (auch bis zum Bordstein oder bis zur Nachbarschaft genannt), den grauen Kästen innerhalb des Ortes, und von dort wird das vorhandene Kupferkabel genutzt. In Deutschland ist diese Technologie unter VDSL bekannt. Die über Kupferleitungen realisierbare Bandbreite ist stark von der Beschaffenheit des Kupferkabels abhängig. Aktuell sind Bandbreiten zwischen 50 Mbit/s und 250 Mbit/s möglich (Entfernung vom KVz entscheidend). Bei FTTC sind geringere Investitionen notwendig als bei FTTB/H.

Hybrid Fiber Coax (HFC):

HFC-Netze werden gewöhnlich für Kabelfernsehen verwendet und sind oft mit einem digitalen Rückkanal ausgestattet. HFC-Netze sind Glasfaserleitungen technisch unterlegen, da die maximale Datenübertragungsrate deutlich geringer ist, jedoch sind alle Anschlussleistungen bei den Kunden identisch, bedeutet somit eine gleichbleibende Versorgungsqualität im Versorgungsgebiet.

Koaxialkabel:

Koaxialkabel sind zweipolige Kabel mit konzentrischem Aufbau. „Fliegende“ Koaxialkabel ohne feste Verlegung werden häufig als Antennenkabel für Radio- oder Fernsehempfang verwendet. Koaxialkabel sind dazu geeignet, im Frequenzbereich von einigen kHz bis zu einigen GHz hochfrequente, breitbandige Signale zu übertragen. Das bedeutet, dass innerhalb von koaxialen Netzen das Datensignal über den „DOCSIS“ Standard (Data Over Cable Service Interface Specification) übertragen wird. Mit dem DOCSIS 3.1 Standard sind aktuell Übertragungsgeschwindigkeiten von 1 Gbit/s möglich.

Supervectoring:

Verfahren, bei dem auf bereits verlegten Kupfer-Doppeladern des Telefonnetzes ein Frequenzband genutzt werden kann. Durch die Optimierung der Signalverarbeitungstechniken kann Supervectoring höhere Datenübertragungsraten erreichen als herkömmliches Kupferkabel. Wird diese Technik angewendet, sind Bandbreiten von ca. 250 Mbit/s bei der Kundschaft möglich. Diese Bandbreite steht allerdings nur in einem Umkreis von 100 Meter um den jeweiligen KVz zur Verfügung.

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