Gegen einen mittlerweile 65 Jahre alten Mann aus Berlin, der am Morgen des 1. August 2024 einen 71-jährigen Freund im schwedischen Kattegat ertränkt haben soll, hat die Staatsanwaltschaft Berlin nun Anklage zum Landgericht Berlin I erhoben. Vorgeworfen werden dem Angeschuldigten zwei Fälle der gefährlichen Körperverletzung und ein heimtückischer und in Verdeckungsabsicht begangener Mord.
Der Angeschuldigte und der später Verstorbene, die bereits seit rund dreißig Jahren befreundet waren, sollen im Juli gemeinsam an einer Regatta teilgenommen haben und sich am Tattag mit dem Trimaran „Jolly Rose“ vor der Küste Schwedens im Kattegat befunden haben. Bei einem Streit soll es auch zu wechselseitigen Körperverletzungen gekommen sein. Bei dieser Auseinandersetzung soll der 71-Jährige erstmals ins Wasser gelangt sein.
Aus diesem soll ihm dann Angeschuldigte zunächst wieder heraus und an Bord der „Jolly Rose“ geholfen haben. Dann aber soll er ihn erneut angegriffen haben. Dabei soll er erneut ins Wasser gelangt sein.
Zwischen der „Jolly Rose“ und einem in der Nähe befindlichen anderen Boot schwimmend soll er nicht damit gerechnet haben, dass der Angeschuldigte ihm dabei folgen würde, um seine Rettung zu verhindern. Nachdem er ihn eingeholt hatte, soll er ihn zunächst an den Schultern, später am Kopf derart unter Wasser gedrückt haben, dass er ertrank.
Der Angeschuldigte bestreitet die Tat.
Er wurde nach dem Vorfall zunächst durch die Seenotrettung und sodann durch die schwedische Küstenwache auf See aufgenommen und anschließend durch die schwedische Polizei nach Göteborg gebracht. Dort haben die Staatsanwaltschaft Göteborg und die dortige Polizei die Ermittlungen in Hinblick auf die dortige Tatortzuständigkeit übernahmen. Wegen des Vorwurfs des Mordes wurde er zunächst in Schweden in Untersuchungshaft genommen.
Parallel wurde wegen der Wohnortzuständigkeit ein Ermittlungsverfahren bei der Staatsanwaltschaft Berlin eingeleitet. In der Folgezeit wurden die Ermittlungen federführend hier übernommen und der Angeschuldigte am 13. November 2024 überstellt. Er befindet sich seitdem in Untersuchungshaft in der Justizvollzugsanstalt Moabit.
Büchner
Oberstaatsanwalt
Pressesprecher