KEK auf den Berliner Energietagen 2023

Banner der Berliner Energietage draußen, grüne Blätter im Vordergrund

Mit der KEK für Energieeffizienz und Klimaschutz aktiv werden

Die KEK auf den Berliner Energietagen 2023

Am 3. Mai 2023 trafen sich rund 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf der digitalen Veranstaltung „Energieeffizienz- und Klimaschutzmaßnahmen bewerten und auf den Weg bringen. Werden Sie aktiv – mit Unterstützung der KEK“ im Rahmen der Berliner Energietage. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Frage, wie Unternehmen ein systematisches Vorgehen entwickeln können, um die für sie passenden Energieeffizienz- und Klimaschutzmaßnahmen effizient zu planen und umzusetzen.

Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe in Berlin, eröffnete die Veranstaltung und wies darauf hin, wie wichtig es vor dem Hintergrund der aktuellen Klima- und Energiekrise auch für Berliner Unternehmen ist, ihre Prozesse und Energieversorgung klimafreundlich und sicher aufzustellen. Die Senatorin betonte zudem, dass eine solche Transformation nicht in kurzer Zeit möglich sei. Stattdessen werde die Berliner Wirtschaft Zeit und vielfältige Unterstützung brauchen, um ihren Beitrag zu einer klimaneutralen Stadt zu leisten. Daher sei es umso wichtiger, dass es konkrete Unterstützungsangebote wie die Koordinierungsstelle für Energieeffizienz und Klimaschutz, aber auch viele andere Akteure in Berlin gäbe, die konkrete Hilfen bereitstellten und Schritt für Schritt mit den Unternehmen gemeinsam gingen.

Richard Cluse von ÖKOTEC Energiemanagement berichtete aus der Beratungspraxis der KEK und zeigte auf, welche Bandbreite und welche unterschiedlichen Anforderungen – von der Verpackungsindustrie bis hin zum Kinderbauernhof – es in der Landschaft der kleinen und mittleren Unternehmen in der Stadt gibt. Aber eins gilt für alle Unternehmen: Ein systematisches und gut geplantes Vorgehen bei der Dekarbonisierung ist von zentraler Bedeutung. Hierbei sind die Fragen zu beantworten, welche Einsparziele ein Unternehmen überhaupt hat, welche Maßnahmen hierfür prioritär sind und welche Synergien zwischen den Maßnahmen geschaffen werden können. Ein natürlicher Ansatzpunkt sind die großen Energieverbraucher im Unternehmen, wie beispielsweise Wärme, Kühlung oder Druckluft. Trotzdem muss zunächst ein sinnvolles Gesamtkonzept entwickelt werden, dass neben technischen auch organisatorische Maßnahmen enthält und beispielsweise designierte Mitarbeitende, Budget und den richtigen Zeitpunkt für die Umsetzung der technischen Maßnahmen spezifiziert. Anhand eines praktischen Beispiels verdeutlichte Herr Cluse die Komplexität: Beim Austausch einer alten Heizung durch eine Wärmepumpe geht es nicht darum, das alte System eins zu eins zu ersetzen. Stattdessen ist zu betrachten, ob vorab der Wärmebedarf reduziert werden kann, etwa durch Dämmung oder partielle Abwärmenutzung. Erst im Anschluss kann der zukünftige Wärmebedarf realistisch geplant und die neue Anlage richtig dimensioniert werden.

Dr. Katharina Reuter vom Bundesverband Nachhaltige Wirtschaft e.V. betonte in ihrem Impuls, wie sinnvoll und notwendig Investitionen in Klimaschutz und Nachhaltig seien – nicht nur individual-wirtschaftlich, sondern auch gesamtökonomisch. Dabei kann die Materialeffizienz häufig ein sehr wichtiger Schlüssel für Unternehmen sein! Den Einsatz von klimaintensiven Stoffen wie Stahl, Beton, Aluminium oder Kunststoffe zu reduzieren und etwa durch Holz zu ersetzen, bietet große Potenziale. Zudem steigen im Zusammenhang mit neuen Berichtspflichten und Lieferkettenbetrachtungen auch die gesetzlichen Anforderungen. Dies betrifft zunächst zwar vor allem große Unternehmen, mittelfristig werden derartige Anforderungen aber auch an zuliefernde KMU weitergegeben. Und für Kunden und Fachkräfte sind Themen wie Nachhaltigkeit und Ressourceneffizienz eines Unternehmens schon jetzt von steigender Bedeutung. So brachte es Frau Dr. Reuter auf den Punkt: „Ein Unternehmen, dessen Strategie nicht auf Nachhaltigkeit fußt, hat keine Strategie.“

Karsten Koeppe, Energiemanagementbeauftragter des Axel Springer Druckhaus Spandau, berichtete in seinem Impuls aus der Praxis vom Aktionsplan Druckluft des Unternehmens. Auch er betonte, wie wichtig es sei, klare Ziele zu definieren, sich zu vernetzen und (Austausch-)Partner zu suchen, zum Beispiel in einem Energieeffizienz- und Klimaschutznetzwerk. Durch ein umfassendes Energiemanagement nach ISO 50001 wird der Energieverbrauch in seinem Unternehmen transparent erfasst. Die Druckluft, die für 15 % des Energieverbrauchs verantwortlich ist, wurde als prioritäre Maßnahme identifiziert. Bevor es an die technische Umsetzung ging, wurde jedoch auch eruiert, wie die „Nutzungsseite“ der Druckluft optimiert und wann die Anlage beispielsweise abgeschaltet werden kann. Anschließend wurde der alte Grundlastkompressor gegen einen drehzahlgeregelten Kompressor ausgetauscht, sodass eine bedarfsgerechte Drucklufterzeugung möglich wurde. Diese Effizienzmaßnahme hat sich das Unternehmen über die „Bundesförderung Energie- und Ressourceneffizienz“ (EEW) fördern lassen.

Die hohe Anzahl der Teilnehmenden, die vielfältigen Rückfragen und der Austausch mit den Referierenden hat das große Interesse widergespiegelt, konkrete Schritte in eine klimafreundliche Zukunft zu gehen.

Besuchen Sie gerne unsere nächsten Veranstaltungen und nutzen Sie die Chance auf die kostenfreie Beratung der KEK! Weitere Informationen zum Leistungsangebot und zur Beratungs-Hotline finden Sie auf der Webseite der KEK.

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