Bei diesem Ansatz nutzen Unternehmen Ressourcen effizient, minimieren Abfälle und designen Produkte von vornherein so, dass sie am Ende ihres Lebenszyklus auf möglichst effiziente Weise in den Materialkreislauf zurückgeführt werden können. Das Ziel ist eine weitgehende Entkopplung von Wirtschaftswachstum und Ressourcenverbrauch – zwei in der Linearwirtschaft noch eng verwobene Bedingungen. Der innovative Kern des zirkulären Wirtschaftens liegt in der Nutzung der vielen Teilkreisläufe („9 R Strategien“) zur Intensivierung und Verlängerung der Nutzung von Produkten und Materialien, bevor sie recycelt werden. Je „enger“ der Kreislauf geführt wird, desto höher die Materialeffizienz.
Unternehmen können daraus innovative Geschäftsmodelle entwickeln, z.B. Product-as-a-Service, Rücknahmesysteme oder auch kreislauffähige Produkte, die eine höhere Nachfrage bei geringeren Umweltauswirkungen generieren. Während der Abfallwirtschaft zwar immer noch eine tragende Rolle zukommt, ist zirkuläres Wirtschaften somit vielmehr eine Gemeinschaftsaufgabe aller Wirtschaftsakteure, bei der jedes Unternehmen einen Beitrag leisten und davon auch wirtschaftlich profitieren kann.
Die Chancen der circular transformation gehen jedoch auch mit einer Notwendigkeit einher: nur so kann die weltweite Übernutzung der natürlichen Ressourcen (und damit unserer Lebensgrundlagen) gebremst und der steigenden Rohstoffknappheit begegnet werden. Zirkuläres Wirtschaften birgt außerdem ein riesiges Potenzial zur Senkung von CO2-Emissionen und weiterer negativer Umweltauswirkungen, auf das zur Erreichung nationaler und internationaler Klimaziele nicht verzichtet werden kann. Deshalb wird auch der Gesetzgeber tätig und schafft u.a. durch verschärfte Ökodesign-Richtlinien oder das Right to Repair eine Vielzahl von Vorgaben, auf die Unternehmen reagieren müssen. Die Ende 2024 verabschiedete Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie (NKWS) soll als Rahmenstrategie Ziele und Maßnahmen zum zirkulären Wirtschaften und zur Ressourcenschonung aus allen rohstoffpolitischen Strategien miteinander verbinden.
Je früher Unternehmen reagieren, desto stärker können sie ihren eigenen Transformationspfad gestalten, statt zum Getriebenen zu werden!