Kunst am Bau: Entscheidung im Kunstwettbewerb für den Neubau der Anna-Freud-Schule (OSZ Sozialwesen)
Pressemitteilung vom 22.05.2025
Am 14. Mai 2025 kam der offene zweiphasige Kunst am Bau-Wettbewerb für den Neubau der Anna-Freud-Schule (OSZ Sozialwesen) mit der Sitzung des Preisgerichts unter Vorsitz des Künstlers Sven Kalden zum Abschluss.
Intensiv diskutierte das Preisgericht die elf in der 2. Wettbewerbsphase eingereichten Entwürfe und empfahl nach mehrstündiger Beratung einstimmig den Entwurf „Free Floating“ von Ute Vorkoeper zur Realisierung.
1. Rang: „Free Floating“ von Ute Vorkoeper, Hamburg
2. Rang: „Schulinspektion” von Stefan Alber, Berlin
3. Rang: „Tor-Garten“ von Ina Geißler, Berlin
In ihrem Entwurf „Free Floating“ bezieht sich Ute Vorkoeper auf die Treppenhäuser des Neubaus und deren Funktion als Durchgangsorte. Auf den beiden Stirnwänden der Treppen in der zentralen Halle inszeniert die Künstlerin eine Momentaufnahme: Kreisformationen von farbigen, spiegelnden Pixelquadraten schweben scheinbar schwerlos – sie erinnern an irisierende Seifenblasen und bestehen aus verschiedenen Echtantikgläsern sowie gefärbten Edel- und Floatgläsern.
Das Preisgericht hob die hervorragende konzeptionelle Qualität des Entwurfes hervor: Es sei eine poetische, ruhige und zugleich lebendige Arbeit mit einer großen Leichtigkeit, die durch die feine Balance ihrer Kontraste und Gegenspiele geprägt ist und sich dabei wohltuend unprätentiös präsentiert. Jedes Pixelfragment ist für sich ein eigenständiges Ereignis; gemeinsam formen sie ein dynamisches, schwebendes Ganzes. In seiner Abstraktion eröffnet der Entwurf vielfältigen Raum für Assoziationen: Träume, die Wirklichkeit werden oder zerplatzen; Zukünfte, bunt und schillernd wie die vielschichtige Zusammensetzung der Schulgemeinschaft; sowie das Lernen in all seinen Facetten – bis hin zum Loslassen von Vertrautem. Sie symbolisieren das Leben jedes Einzelnen sowie die aus vielen Individuen geformte Gemeinschaft in ihrer Komplexität und Fragilität.
Das Preisgericht begrüßte die handwerkliche Dimension der Arbeit, das Zusammenspiel von analoger Technik und digitaler Optik. Auf subtile und zugleich gelungene Weise greifen die Farben der Glaspixel die Schulfarben auf und fügen sich harmonisch in das architektonische Gestaltungskonzept des Neubaus ein.
Weitere Entwürfe wurden in der 2. Wettbewerbsphase von Pablo Alonso (Berlin), David Mackaay (Düsseldorf), Christine Olbrich (Vachendorf), Heike Qualitz (Berlin), Jens Reinert (Berlin) sowie den Arbeitsgemeinschaften Ka Bomhardt und Ursula Reich (Berlin), Martin Conrath und Marion Kreißler (Berlin), Euan Williams und Diana Thieme (Berlin) eingereicht.
Der offene zweiphasige Kunstwettbewerb wurde im September 2024 von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt in Abstimmung mit der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen, der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie sowie der Anna-Freud-Schule (OSZ Sozialwesen) ausgelobt.
Aufgabe des Wettbewerbs war es, für den Neubau der Anna-Freud-Schule (OSZ für Sozialwesen) Kunst am Bau zu entwickeln, welche einen Bezug zum Standort, dessen Architektur und räumlichen Kontext herstellt. Zudem sollte sie sich mit dessen Nutzung als Ort der Lehre und des Austausches auseinandersetzen, im Sinne des Leitbildes des OSZ. Es wurde ein eigenständiger Beitrag erwartet, der in künstlerischer Qualität und Aussagekraft überzeugt und auf Grundlage des individuellen künstlerischen Schaffens eigens für diese Wettbewerbsaufgabe erarbeitet wurde.
In der 1. Wettbewerbsphase waren die Teilnehmenden aufgefordert, grundsätzliche künstlerische Lösungsansätze in Form einer Ideenskizze zu entwickeln. Es wurden 71 Konzepte eingereicht, aus denen in einer zweitägigen Sitzung des Preisgerichts am 10./11. Dezember 2024 zwölf Entwürfe zur detaillierten Ausarbeitung in der 2. Wettbewerbsphase ausgewählt wurden.
Für die Realisierung von Kunst am Bau stehen bis zu 302.500 Euro brutto zur Verfügung. Dieser Betrag umfasst alle Kosten zur Umsetzung einschließlich aller Honorare, Regie-, Material-, Herstellungs- und Montagekosten sowie sämtliche Nebenkosten.
Die Wettbewerbsentwürfe werden vom 01. Juni 2025 bis zum 01. Dezember 2025 online ausgestellt und können dann hier aufgerufen werden.
Pressestelle
Britta Elm
Pressesprecherin und Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Daniel Bartsch
Stellvertretender Pressesprecher