Kunst am Bau: Entscheidung im Kunstwettbewerb für den Neubau des Laborgebäudes Wedding Advanced Laboratories (WAL) der Berliner Hochschule für Technik am Campus Mitte

Pressemitteilung vom 05.03.2025

Am 11. Februar 2025 kam der Kunst-am-Bau-Wettbewerb für den Neubau des Laborgebäudes Wedding Advanced Laboratories (WAL) der Berliner Hochschule für Technik (BHT) mit der Sitzung des Preisgerichts unter Vorsitz des Künstlers Prof. Dr. Frieder Schnock zum Abschluss. In der mehrstündigen Beratung wurden die elf zur 2. Phase des Kunstwettbewerbs eingereichten Entwürfe intensiv diskutiert. Für den Entwurf „Mad Scientists“ von Jörg Lange sprach das Preisgericht mit großer Mehrheit eine Realisierungsempfehlung aus.

1. Preis: „Mad Scientists“ von Jörg Lange, Berlin
2. Preis: „GEDANKEN.EXPERIMENT“ von Manuela Fersen, Bünde
3. Preis: „TAKE OFF“ von Liudmila Sotnikova, Düsseldorf

In seiner Arbeit „Mad Scientists“ thematisiert Jörg Lange die starke Prägung des gesellschaftlichen Verständnisses von Wissenschaft, der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler durch fiktive Charaktere. In den Obergeschossen des Foyers werden die Namen von 69 aus Literatur, Film und Computerspielen ausgewählten „Mad Scientists“ angebracht, die aus den Bereichen Physik, Chemie, Biologie und angrenzenden Fachrichtungen ein breites Spektrum an Charakteren, Handlungen und Absichten zeigen. Sie zeichnen ein vielschichtiges Bild der wissenschaftlichen und technischen Entwicklung von der Zeit am Ende der Aufklärung bis in die Gegenwart und Zukunft. Die Namen der „Mad Scientists“ werden in Druckbuchstaben aus Edelstahl gefertigt und mit einer Goldbeschichtung in Spiegelglanzqualität versehen.

Das Preisgericht begrüßte die ästhetische Umsetzung sowie die herausragende konzeptionelle Qualität der Arbeit, die sich auf mehreren inhaltlichen Ebenen entfaltet. Durch die kommentarlose Ansammlung von Namen fiktiver Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler rege die Arbeit dazu an, kritisch zu reflektieren, welche Assoziationen Teile der Öffentlichkeit mit Wissenschaft verbinden. Die Schriftinstallation lädt auf unaufdringliche Weise dazu ein, dass Lehrende und Studierende in Interaktion treten. „Mad Scientists“ ist interpretations- und veränderungsfähig: jede/r Betrachter/in wird seine/ihre eigenen Assoziationen besitzen, die Namen können ergänzt oder verändert werden, ohne dass die Arbeit zukünftig ihre Aussagekraft verliert. Auf eine subtile Art ergänzt die Arbeit zudem das räumliche und gestalterische Konzept, das dem Gebäude zugrunde liegt.

Der offene zweiphasige Kunstwettbewerb wurde im Frühjahr 2024 von der Senatsverwaltung für Kultur und Gesellschaftlichen Zusammenhalt – unter der Beteiligung der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen und der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit und Pflege sowie der Berliner Hochschule für Technik (BHT) ausgelobt. In der 1. Phase waren die Teilnehmenden aufgefordert, grundsätzliche künstlerische Lösungsansätze in Form einer Ideenskizze zu entwickeln, von denen das Preisgericht 12 Konzepte zur detaillierten Ausarbeitung in der 2. Phase ausgewählt hat.
Aufgabe des Kunstwettbewerbs war es, einen künstlerischen Entwurf zu erarbeiten, der sich mit der Architektur des Laborgebäudes, dem räumlichen Kontext und der Nutzung als Ort der Lehre und Forschung im Sinne des Leitbildes der Berliner Hochschule für Technik auseinandersetzt. Für die Realisierung der Kunst am Bau für den Neubau des Laborgebäudes WAL stehen insgesamt bis zu 300.000 Euro brutto zur Verfügung. Dieser Betrag umfasst Honorare, Regie-, Material- und Herstellungskosten sowie sämtliche Nebenkosten.

Eine digitale Ausstellung der elf in der 2. Phase des Kunstwettbewerbs ausgearbeiteten Entwürfe wird demnächst unter diesem Link zu sehen sein.