Initiative FAIRSTAGE - Modellprojekt zur strukturellen Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Abbau von Diskriminierungen an Berliner Sprechtheater-Bühnen startet am 14. Mai 2021

Pressemitteilung vom 12.05.2021

In Deutschland sind in jüngerer Zeit Künstler*innen an die Öffentlichkeit gegangen und haben über Missstände an Kultureinrichtungen berichtet. So auch in Berlin. Die benannten Missstände werden in unterschiedlichen Erscheinungsformen sichtbar: als sexistische Bemerkung, als rassistische Diskriminierung, als verbale Gewalt und Einschüchterung, als sexueller Übergriff, ganz überwiegend von Männern gegenüber Frauen. Gemein ist ihnen allen: Sie sind gänzlich inakzeptabel.
Dabei sind treffende Analysen zu den strukturellen Ursachen hinter den Vorfällen genauso vorhanden, wie zahlreiche Vorschläge zur Veränderung dieser Strukturen. Es ist Zeit zu handeln!

Das Modellprojekt FAIRSTAGE zur strukturellen Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Abbau von Diskriminierungen an Berliner Sprechtheater-Bühnen ist eine gemeinsame Initiative von Diversity Arts Culture (DAC), ensemble-netzwerk und LAFT Berlin, initiiert und gefördert durch die Senatsverwaltung für Kultur und Europa.
Ziel von FAIRSTAGE ist es, bereits bestehende Überlegungen aufzugreifen und zu bündeln, gemeinsam weitere Handlungsempfehlungen zu erarbeiten und deren Umsetzung in Berlin voranzutreiben, um substanzielle und strukturelle Veränderungen in den Kultureinrichtungen zu erreichen.

Der Senator für Kultur und Europa, Klaus Lederer: „Wir werden in Berlin diese Diskussion mit den Intendant*innen, Ensemblevertreter*innen und Initiativen wie „Pro Quote Bühne“, dem Ensemblenetzwerk, mit Kolleg*innen aus der Freien Szene, voranbringen. Deswegen haben wir gemeinsam mit Akteur*innen aus der Theaterszene ein Modellprojekt initiiert. In dem Projekt #fairstage erarbeiten verschiedenste Beteiligte in enger Abstimmung mit unserem Haus eine Übersicht von Handlungsansätzen und einen Maßnahmenkatalog, wie wir gemeinsam zu Strukturänderungen kommen können. Wir müssen uns den Strukturfragen widmen und gleichzeitig gegenseitiges Verständnis für das subjektive Empfinden von Grenzüberschreitungen fördern. Gehen wir es gemeinsam an!“

Bei einem Auftakttreffen am 14. Mai 2021 ab 11 Uhr wird in einem Fachgespräch das Projekt sowie der geplante Ablauf des Verfahrens vorgestellt.
Eingeladen sind neben den institutionell geförderten Einrichtungen im Bereich Sprechtheater auch Vertreter*innen zivilgesellschaftliche Initiativen, Zusammenschlüsse zu Anti-Diskriminierung im Kulturbereich sowie einzelne Initiativen und Zusammenschlüsse von Mitarbeiter*innen.

Um präzise wirken zu können, ist der Prozess von FAIRSTAGE zunächst ausschließlich auf institutionell geförderte Strukturen im Bereich Sprechtheater ausgerichtet. Erkenntnisse aus dem Prozess sollen jedoch so ausgewertet werden, dass sie zeitnah als Grundlage für Überlegungen in anderen Bereichen, Sparten und Förderformen genutzt werden können.

Eine erste Veröffentlichung in Form eines Readers ist für Juni 2021 geplant.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an die FAIRSTAGE-Koordination:
Lisan Lantin und Johannes Lange unter info@fairstage.berlin