Kulturverwaltung zu Presseberichten um die Volksbühne

Pressemitteilung vom 13.03.2021

Die Senatsverwaltung für Kultur und Europa unternimmt alles in ihrer Macht stehende für ein diskriminierungs- und angstfreies Arbeitsklima in den Berliner Kultureinrichtungen. Verstöße gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) sind inakzeptabel, konkreten Vorwürfen wird in jeder rechtlichen und tatsächlichen Hinsicht ohne Ansehen der Person nachgegangen. Sofern sie sich bestätigen, werden in der Konsequenz sämtliche rechtliche Möglichkeiten ausgeschöpft.

Die Kultureinrichtungen werden regelmäßig angehalten, alle Pflichten zur Diskriminierungsprävention umfassend zu erfüllen. Betroffene von Diskriminierung und Machtmissbrauch ermutigen wir, sich an die AGG-Stellen in den Einrichtungen, an deren Leitung oder an THEMIS (Vertrauensstelle gegen sexuelle Belästigung und Gewalt e.V.) oder direkt an die Senatsverwaltung für Kultur und Europa zu wenden.

Vor der Ernennung von Herrn Dörr zum Intendanten der Volksbühne im Jahr 2018 hat sich keine der mutmaßlich Betroffenen an den Senator bzw. die Senatsverwaltung für Kultur und Europa gewandt. Das änderte sich im Januar 2021 als in einem Brief der THEMIS an Senator Lederer erstmals konkrete Vorwürfe gegen Klaus Dörr dargelegt wurden. Dieser Brief erreichte die Kulturverwaltung am 18.1.2021. Bereits am 21.1.2021 führten Senator Lederer und Staatssekretär Wöhlert ein Gespräch mit den Frauen, das von THEMIS begleitet wurde. Klaus Dörr wurde Anfang März angehört. Die Anhörung wird noch ausgewertet, weitere Gespräche folgen. Der Vorgang ist nicht abgeschlossen.

Senator Klaus Lederer: „Dank der #MeToo-Debatte ist die gesellschaftliche Sensibilität für Machtmissbrauch, Sexismus, Rassismus und andere Formen von Diskriminierung in Kulturinstitutionen insgesamt gewachsen und deren strukturelle Dimension in den öffentlichen Fokus gerückt. Es ist dem Mut von Betroffenen zu verdanken, dass derartige Vorfälle immer weniger hingenommen, sondern öffentlich gemacht und untersucht werden und auch nicht mehr ohne Konsequenzen bleiben.“