Fledermäuse

Foto von fliegenden Fledermäusen

Wussten Sie, dass…

  • es mehr als 900 verschiedene Arten von Fledertieren gibt?
  • Flughunde keine Hunde, sondern Fledermäuse sind?
    Zwischen der kleinsten und der größten Fledermaus gibt es beachtliche Unterschiede. So ist die kleinste Fledermaus, knapp 3 cm groß und der Indische Flughund erreicht bei einer Körperlänge von 45 cm ein Gewicht von bis zu 1,5kg und eine Flügelspannweite von 1,7 Metern.
  • Die weiteste Flugstrecke die bisher für eine europäische Fledermausart dokumentiert wurde, über fast 2000 km ging?
    Eine kleine Rauhautfledermaus wurde in Lettland markiert und später 1905 km südlich davon in Kroatien wiedergefunden. Quelle: Bruno P. Kremer ; Klaus Richarz: Wer nimmt das Nashorn Huckepack- Unglaubliche Rekorde von Tieren und Pflanzen.
  • Es in Berlin in der Zitadelle Spandau einen Fledermauskeller gibt?

BAT e. V. wurde 2002 gegründet. Hauptsächlicher Vereinszweck war die Förderung des Fledermaus Schutzprojektes auf der Zitadelle Spandau.
Im Wettstreit der unterschiedlichen Nutzungen auf der Festung, historische Erkundungen, musealer Ausbau, kulturelle Events oder Partyveranstaltungen und Großkonzerte bestand stets die Gefahr, dass trotz eindeutiger rechtlicher Bedingungen die Interessen der Fledermäuse nicht ausreichend gewahrt werden.
Es gelang, die Fledermaus in den Mittelpunkt der Wahrnehmung der Zitadelle zu rücken und durch ständige „Lobbyarbeit“ andere Nutzer und das Management fledermausfreundlich zu motivieren.
Seit 2003 betreibt BAT e. V. den „Fledermauskeller“. Die Ausstellung mit Schaugehegen nimmt den Besucherdruck von den geschützten Gewölbebereichen und macht Fledermäuse auch im „außerschulischen Lernort“ erlebbar ohne mit dem Artenschutz in Konflikt zu geraten. Über die Jahre leistete BAT e. V. einen Beitrag dazu, eine ehemals von Ablehnung und Verfolgung bedrohte Tierart zum Sympathieträger zu machen.
BAT engagiert sich in und um Berlin in der Freilandbeobachtung und Erfassung der Fledermausbestände und hat mehrere Projekte umgesetzt um Fledermausquartiere zu schaffen, zu erhalten und zu optimieren.
BAT e. V. hat auch ein Auge auf andere Tiere im „Lebensraum Zitadellengraben“, der Bau einer Brutsteilwand für Eisvögel, Biberbeobachtungen, Schaffung von Nisthilfen gehört ebenso dazu wie die Dokumentation der Beobachtungen und Aufzeigen von Gefährdungen.

Über den reinen Artenschutz hinaus wirkt BAT e.V. auch im ethisch begründeten Tierschutz. Während Artenschützer oftmals als diejenigen wahrgenommen werden, die sich für Artenvielfalt einsetzen um unsere Lebensgrundlagen zu erhalten, eine für Menschen gesunde Umwelt zu fördern, Vielfalt im Genpool bewahren und hauptsächlich den Nutzen der geschützten Art herausstellen, spielt bei BAT e.V. auch der Respekt vor dem Individuum eine Rolle.
Besonderes Engagement zeigte BAT e.V. im Fall eines aus artenschutzrechtlichen Gründen beschlagnahmten Flughundes, der in einer privaten Tierhaltung eine Unterbringung hatte, die nicht den Anschauungen der Fledermausschützer entsprach. Nachdem das Tier im Fledermauskeller untergebracht war, folgten eine langwierige juristische Auseinandersetzung und eine aufreibende Auseinandersetzung mit Gerichten und Behörden.
Damals, vor über 10 Jahren musste das Tier letztendlich unter etlichen Auflagen an die private Halterin zurückgegeben werden. Die öffentliche Diskussion im Nachhinein, was schwerer wiegt, Eigentum oder Tierschutz, würde heute wohl anders beantwortet werden.
BAT e. V. betreut jährlich ca. 120 – 150 Fledermäuse, die verletzt oder hilflos gefunden werden, oftmals werden die Tiere von den Ehrenamtlichen mitunter sogar nachts in ganz Berlin geborgen. Bei schwer verletzten Tieren gilt es, sie schnell und tierschutzgerecht zu erlösen. Andere Tiere werden schnellstmöglich wieder für die Freilassung vorbereitet.
Ein „Highlight“ der Fledermausbetreuung in der Zitadelle ist die Haltung von kubanischen Nektarfledermäusen. Diese waren als Wildfänge für die Uni Erlangen eingeführt worden. Sie waren dort für die Beobachtung der Fähigkeiten der Ultraschallorientierung gehalten worden. Nach Abschluss der Arbeiten wurde die Haltung aufgelöst. Da die Tiere „als in Gefangenschaft nicht haltbar“ gelten und sie in keinem Zoo gehalten bzw. untergebracht werden konnten, nahm BAT e.V. die Tiere auf.
Diese Fledermäuse haben hohe Ansprüche an Raumgestaltung, Klimatisierung und Fütterung. Sie sind aufgrund ihrer scheuen Lebensweise nur sehr begrenzt in der Ausstellung zu zeigen. BAT e. V. hat hier alle wirtschaftlichen Überlegungen zurückgestellt und gibt den Tieren bis zum Erlöschen der Gruppe ein Gnadenbrot.
Bei BAT e. V. helfen 10 ehrenamtliche Mitglieder, nahezu alle Arbeiten werden ehrenamtlich erbracht.

Quelle: BAT 2018
  • Merkblatt zum Umgang mit aufgefundenen Fledermäusen und der Fledermaustollwut

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Berliner Artenschutz Team – BAT-e.V.
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