Lesbische* Sichtbarkeit

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Lesbische* Sichtbarkeit

Lesben* werden oft mitgemeint, wenn von „Frauen“ oder von „Homosexuellen“ die Rede ist. Die damit verbundene Unsichtbarkeit ist kein isoliertes LSBTI-Randthema, sondern stellt ein zeitloses, gesamtgesellschaftliches Phänomen dar. Lesbisches* Leben gehört zur Geschichte und Gegenwart der Regenbogenhauptstadt Berlin. Lesbische* Menschen haben Berlin positiv und nachhaltig verändert und unverzichtbare Spuren hinterlassen, die jedoch nicht ausreichend gewürdigt werden. Oder aber sie verschweigen ihre sexuelle Identität bewusst. Unsichtbarkeit und das Verschwinden lesbischer* Kultur, von Orten der Selbstbehauptung und des sozialen Miteinanders sind die Folge. Aus diesem Grund möchte der Senat von Berlin die Sichtbarkeit von LSBTI allgemein und lesbischen* Lebens im Besonderen, unter anderem im öffentlichen Raum und im Stadtbild, entschieden verbessern.

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Der Preis

Der Berliner Preis für Lesbische* Sichtbarkeit ist mit 5.000 Euro dotiert und wird seit 2018 alle zwei Jahre durch die für LSBTI-Belange zuständigen Senatorin vergeben. Weitere Informationen

Debora Antmann

Kampagne „Lesbische* Sichtbarkeit Berlin“

Die Kampagne „Lesbische* Sichtbarkeit Berlin“ sorgt ab dem 08.11.2021 mit sechs Motiven und 1.800 Plakaten in ganz Berlin für mehr Sichtbarkeit. Weitere Informationen

Weitere Maßnahmen

  • Der Berliner LSBTI-Aktionsplan zur Initiative “Berlin tritt ein für Selbstbestimmung und Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt” (IGSV) enthält Maßnahmen zu lesbischer* Sichtbarkeit.
  • Der Senat fördert das Projekt Lesbisch. Sichtbar. Berlin*, das zum Ziel hat, eine Dialogplattform aufzubauen, Allianzen zu stärken sowie weitere Maßnahmenvorschläge für Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft zu erarbeiten.
  • Berlin verfügt über eine starke lesbische Geschichte, die noch zu wenig erforscht und unbekannt ist. Daher wurde eine Expertise zu Aspekten der Erforschung gesellschaftlicher Ausgrenzung und Diskriminierung lesbischer Frauen beauftragt.
  • Nr. 34: Aspekte der Erforschung gesellschaftlicher Ausgrenzung und Diskriminierung lesbischer Frauen

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Lesbische* Geschichte Berlins

Zu den herausragenden lesbischen Persönlichkeiten, die Berlin mit geprägt haben, zählen unter anderem Johanna Elberskirchen (1864 – 1943), Referentin, Naturärztin, Autorin politischer und sexualwissenschaftlicher Texte, Aktivistin in der Frauen-, Homosexuellen- und sozialdemokratischen Arbeiterbewegung, Hilde Radusch (1903 – 1994), Kommunistin, Widerstandskämpferin im Nationalsozialismus und nach 1945 Aktivistin der Neuen Feministischen Frauen- und Lesbenbewegung, Gertrude Sandmann (1910 – 1981), Künstlerin, als Jüdin von den Nazis verfolgt, Aktivistin der Neuen Frauen- und Lesbenbewegung der 1970er-Jahre sowie Audre(y) (Geraldine) Lorde (1934 – 1992), US-amerikanische Schriftstellerin, Aktivistin verschiedener sozialer Bewegungen unter anderem gegen Rassismus, für die Recht von Lesben und Schwulen sowie im Feminismus, Professorin für Literatur und Englisch – um nur einige zu nennen. Geschichten wie diese umfassend zu erzählen und fest im Allgemeinwissen zu verankern, kann Lesbische* Sichtbarkeit erzeugen. Dieses Wissen schafft Empathie, Wertschätzung und zunehmende Anerkennung für eine von verschiedenen Formen von Diskriminierung betroffene gesellschaftliche Gruppe und bereichert unsere Stadtgeschichte.

Zum Begriff

Lesbe* (mit Sternchen)

Aus klarstellenden Gründen wird bei dem Begriff Lesbe* der sogenannte Gender-Star (Sternchen) verwendet, um Mehrfachzugehörigkeiten, Abweichungen sowie unterschiedliche Haltungen gegenüber dem Begriff „Lesbe“ noch deutlicher sichtbar zu machen. Dies dient auch der Herstellung von intersektionalen Sichtbarkeiten, zum Beispiel hinsichtlich Beeinträchtigungen, Trans*hintergründen, von Rassismus Betroffenen, ethnischer Herkunft, sozialem Status, Religion, Alter etc.