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Jüdischer Salon

  • Elisabeth Becker headshot

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  • ©Omer Messinger_Dekel Peretz edited close up

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Jüdische Räume in der Diaspora – Wo stehen wir?

Ein Gespräch mit Elisabeth Becker und Dekel Peretz

Ist die Diaspora der Schlüssel, der Sicherheitsgarant des Überlebens für Jüdinnen und Juden?

Elisabeth Becker stammt aus einer säkularen jüdischen New Yorker Familie und lebt heute mit ihrem Mann und ihrem Sohn zwischen Berlin und Heidelberg. Dekel Peretz ist in einer modern orthodoxen Familie zwischen Israel und New York aufgewachsen und vor über zwanzig Jahren nach Berlin gekommen, wo er heute mit seiner Frau und Tochter lebt.

In ihren umspannenden internationalen Forschungsprojekten und Publikationen setzen die Soziologin Elisabeth Becker und der Historiker Dekel Peretz sich mit multireligiösen und multiethnischen Gesellschaften in Europa und den USA auseinander. Dekel Peretz spielt außerdem eine zentrale Rolle im Berliner jüdischen Gemeinschaftsleben als Vorsitzender des Vereins Jüdisches Zentrum Synagoge Fraenkelufer zum Aufbau eines neuen Gemeinde- und Kulturzentrums anstelle des von den Nazis zerstörten Hauptsaals sowie als Gründer verschiedener Organisationen. Elisabeth Becker bewegt sich in Berlin auf den Spuren Walter Benjamins, setzt sich mit der kosmopolitischen Nicht-Zugehörigkeit des klassischen Fremden auseinander, konzipiert Workshops angepasst an spezielle Communities in Europa und den USA.

Welches sind die zahlreichen Facetten ihrer Identitäten jenseits nationaler Grenzen? Wie sind die jüdischen Räume beschaffen, die sie sowohl in ihren wissenschaftlichen Studien analysieren als auch selbst erfahren und mitgestalten?

Das jüdische Leben hat sich in der unruhigen Gegenwart Europas verändert – angesichts des Ukraine Kriegs, des Erstarkens rechtsextremer Parteien, des Massakers vom 7. Oktober 2023 und des Gaza Kriegs und des neuen erschreckenden Antisemitismus. Die Gesellschaft ist schnell zerbröckelt und tiefer Hass ist zutage getreten. Wie verletzlich und bedroht fühlen sich Jüdinnen und Juden in ihrer physischen und ethischen Sicherheit? Welche Bedeutung haben diese Veränderungen für die jüdische Diaspora, die Allianzen mit anderen Minderheiten und den muslimisch-jüdischen Dialog?

 

Elisabeth Becker-Topkara ist Soziologin, derzeit Freigeist Fellow/Assistenzprofessorin an der Universität Heidelberg und Faculty Fellow am Yale Center for Cultural Sociology. Ihre Forschungen und Veröffentlichungen konzentrieren sich auf die Erfahrungen von Juden und Muslimen in den Vereinigten Staaten, Europa und Israel-Palästina, auf jüdisch-muslimische Beziehungen sowie auf die Entlarvung von Islamophobie und Antisemitismus. Sie ist Autorin des Buches Mosques in the Metropolis und schreibt für Zeitungen und Zeitschriften wie die Washington Post, Religion and Politics und das Tablet Magazine, wo sie als Journalismus-Stipendiatin tätig war. Sie leitet auch ein Projekt namens Inscribing Plurality, das aufstrebende jüdische und muslimische Schriftsteller unterstützt, in der Hoffnung, die Stimmen, die wir hören, zu pluralisieren.

Dekel Peretz ist in Israel geboren und lebt seit über zwanzig Jahren in Berlin. Er ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Max-Planck-Institut zur Erforschung multireligiöser und multiethnischer Gesellschaften. Sein aktueller Forschungsschwerpunkt liegt auf jüdisch-muslimischen Begegnungen in Berlin vor und nach dem 7. Oktober. Sein letztes Buch Zionism and Cosmopolitanism: Franz Oppenheimer and the Dream of a Jewish Future in Germany and Palestine beschäftigt sich mit jüdischen Identitäten im Deutschland des Fin de Siècle.  Er setzt sich als Vorsitzender des Vereins Jüdisches Zentrum Synagoge Fraenkelufer für den Wiederaufbau des zerstörten Hauptsaals der Synagoge Fraenkelufer als Gemeinde- und Kulturzentrum ein. In diesem Rahmen gründete er Eruv Hub, Deutschlands ersten Coworking-Space für jüdische gemeinnützige Organisationen und Initiativen, sowie LABA Berlin, ein Künstler-Stipendienprogramm.

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