Ich bin Maya und im Bürgerpark Pankow. Ich bin oft hier zum Spazieren und zur Erholung. Vor ein paar Jahren war ich hochschwanger und ich bekam morgens um drei Uhr die Wehen. Uns wurde empfohlen, noch ein bisschen Spazieren zu gehen, weil man das so macht, wenn man gebärt. Wir sind durch den Park gelaufen und wenn man Wehen hat, geht es einem nicht so gut. Es wird einem auch ein bisschen übel, kreislaufmäßig. Uns kam ein Typ entgegen. Partymensch. Typisch Berliner mit Tattoos und Punker. Er hatte einen großen Döner in der Hand. Er lief uns auf dem Weg entgegen und ich mit meinen Wehen alle drei, vier Minuten schrie im Park herum, wo er schon etwas komisch guckte. Just in dem Moment, als er fünf bis sieben Meter vor uns entfernt war, musste ich mich nach rechts beugen und mich übergeben. Das hatte zur Folge, dass der Typ auf mich guckte, auf den Döner, wieder auf mich, den Döner in die Ecke feuerte und einfach weiterging. Ganz nach dem Motto „Gott, jetzt ist mir
schlecht.“ Als das passiert war und ich einigermaßen wieder konnte, war das für uns die Geschichte, weil es einfach superlustig war. Partymensch in Berlin. Alles so typisch. Hartgesotten. Dann kommt die Schwangere, spuckt dir vor die Füße, du wirfst deinen Döner weg und gehst schnell nach Hause, weil das gar nicht geht.
Ich glaube, er war nur geschockt und hat überhaupt nicht verstanden, was passiert war. Ich finde es schön, dass in Berlin so viele Sachen nebeneinander existieren. Dass die Schwangere nachts auf dem Weg zum Geburtshaus läuft und gleichzeitig der Punker von seiner Party kommt. Irgendwie gehört der Park allen. Alle laufen durch und treffen sich. In den meisten Fällen geht man aneinander vorbei und alles ist friedlich. In diesem Falle?! „Hmm.“