HPR-Aktuell Info: Was lange dauert, soll dann ganz schnell gehen – Ausstattung der Lehrkräfte mit mobilen Endgeräten

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Der Hauptpersonalrat hat schon lange die Erwartung gehabt, das moderne und digitale Zeitalter möge im Bereich des gesamten öffentlichen Dienstes einziehen – auch in den Schulen. Heute wurde mit unserer Zustimmung zur Beschaffung von 23.000 (in Worten: dreiundzwanzigtausend) Diensttablets für Lehrkräfte an Berliner Schulen ein großer Schritt nach vorn gemacht. Darüber freuen wir uns.

In dem Wissen, dass der Prozess mit vielen Veränderungen und Herausforderungen für die Beschäftigten verbunden sein wird, begrüßen wir dennoch, dass die notwendige Ausstattung mit dienstlichen Geräten und einheitlichen Standards endlich beginnt.

Zur Vorgeschichte: Die Schulen mit ihrem sehr großen Personalkörper haben bei den Haushältern im Lande immer einen großen Schrecken ausgelöst, wenn es um die Beschaffung von dienstlichen Endgeräten für Lehrkräfte ging – daher war in dieser Frage über Jahre keine Bewegung drin. Es gehört zu den Paradoxen der an sich so belastenden Pandemiesituation, dass diese aber an manchen Stellen für eine unverhoffte Dynamik sorgt. So hat auch der Bund erkannt, dass Deutschland insgesamt beim Thema Digitalisierung im Unterricht in der Entwicklung zurückhängt und kurzfristig und unter der Auflage der schnellen Umsetzung Mittel zur Verfügung gestellt.

Der Senatsverwaltung ist es wiederum gelungen, Surface Go2 Geräte (Tablets) in gewaltigem Umfang zu sichern; kein leichtes Unterfangen, denn der Weltmarkt ist leergefegt. Wenn jetzt bestellt werden müsste, ist von Lieferzeiträumen von 12 bis 16 Wochen die Rede. Schnelles Handeln war also gefragt.

Angesichts dieser Tatsachen hat der HPR die mangelnde Einbindung bei der Auswahl des Gerätes und die späte Beteiligung bei der Beschaffung zwar deutlich bemängelt, aber in der Sache konstruktiv seine Zustimmung gegeben, um die Lehrkräfte mit dienstlichen Geräten schnellstmöglich zu entlasten. Nunmehr kann die Beschaffung der Geräte sowie die Installation der Basissoftware vollzogen werden. Wir haben uns das Gerät mit Zubehör präsentieren und die Anschlussmöglichkeiten/ Adapter aufzeigen lassen. Es ist – wie immer bei dienstlichen Endgeräten- ein Kompromiss, aber wir finden, ein praktikabler. Vielseitig einsetzbar, klein und leicht, dadurch gut transportierbar und durch Peripheriegeräte in Schulen oder am heimischen Arbeitszimmer ergonomisch und barrierefrei nutzbar.

Nicht nur der Eile geschuldet, erfolgt die Beteiligung beim Hauptpersonalrat schrittweise. Dies haben wir am 17.05.2021 mit der Senatorin Scheeres, ihrer Staatssekretärin Stoffers sowie den weiteren Verfahrensverantwortlichen abgesprochen. Dies ist berlinweit ein erprobtes Vorgehen: Beim IKT-Standardarbeitsplatz „Berlin PC“ für ca. 70.000 Beschäftigte gehen wir entsprechend vor. Derart komplexe Beschaffungsmaßnahmen mit ihren vielfältigen Fragestellungen sind nur in dieser Form überschaubar abzuarbeiten, so unsere Erfahrung. Wir bitten daher alle um Vertrauen, die sich um die Veränderungen, die die Einführung von dienstlichen Endgeräten mit sich bringen, Sorgen machen. Der HPR wird die Beschäftigteninteressen der Lehrkräfte konsequent im Blick haben.

Der Plan sieht vor, dass wir das Schulungskonzept für die Geräte sowie die von jeder Lehrkraft zu unterzeichnende Nutzungsvereinbarung zügig ausverhandeln und dann am 08.06.201 beschließen. Das Gutachten des behördlichen Datenschutzbeauftragten, das auch von der IKT-Staatssekretärin Smentek gefordert wird, soll in den nächsten Tagen ebenso folgen wie ein Zeit- und Maßnahme-Plan über das geplante Roll-Out und die weiteren Schritte bei der Ausweitung der Softwareprogramme und des Kreises der Nutzenden.

Die Senatsverwaltung hat den sportlichen Ehrgeiz, die Geräte noch vor Beginn der Sommerferien an die Schulen zu liefern und den Kolleginnen und Kollegen dort auszuhändigen. Dieses Vorgehen ermöglicht es den Beschäftigten, sich über die Ferien hinaus bereits mit dem Gerät vertraut zu machen. Wir müssen also auf allen Seiten im Akkord tätig werden. Der Hauptpersonalrat hat die schnelle inhaltliche Abstimmung zugesagt und wird auch die im Stellungnahmeverfahren eingebundenen Personalräte der Regionen sowie die Gesamtbeschäftigtenvertretungen um entsprechend kurzfristige Stellungnahmen bitten. Für die bereits erhaltenen konstruktiven und kritischen Stellungnahmen möchten wir den örtlichen Personalräten danken und werden diese in die weitere Planung mit der Senatsbildungsverwaltung einfließen lassen. Wir erwarten aber auch von der Dienststelle, dass die notwendigen Unterlagen in entsprechender Qualität und absprachegemäß schnell vorgelegt werden. Andernfalls wird der Zeitplan nicht zu halten sein.

Wir erkennen den Druck an den Schulen und wollen unseren Teil dazu beitragen, Lehrkräfte endlich mit mobilen Arbeitsmitteln durch den Arbeitgeber auszustatten. Das ist längst überfällig und insbesondere mit Blick auf die Pandemie gilt es weiterhin Vorsicht walten zu lassen und die Möglichkeiten für digitalen Unterricht und zeitgerechte Methoden an Schulen auszubauen.

Wir werden über den Fortgang weiter informieren.

Bleibt weiter gesund!

Für den Hauptpersonalrat

  • Daniela Ortmann
    Vorsitzende des Hauptpersonalrats

    Susanne Stecher
    Mitglied im Vorstand des Hauptpersonalrats

  • Nele Bark
    Mitglied im Vorstand des Hauptpersonalrats

    Enrico Strencioch
    Mitglied im Vorstand des Hauptpersonalrats

HPR-Aktuell Info als Download

  • 25-05-2021 HPR-Aktuell Info: Was lange dauert, soll dann ganz schnell gehen – Ausstattung der Lehrkräfte mit mobilen Endgeräten

    Der HPR berichtet über den Stand zur Ausstattung der Lehrkräfte mit mobilen Endgeräten an den Berliner Schulen.

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