Bündnis für Ausbildung: Datengrundlage zur Erfolgsmessung der Bündnisziele beschlossen

Pressemitteilung vom 08.04.2024

Das Presse- und Informationsamt des Landes Berlin teilt mit:

Bei der dritten Sitzung des Bündnisses für Ausbildung am 8. April 2024 haben die Bündnispartner die Beschlussvorlage zur Datengrundlage zur Erfolgsmessung der Bündnisziele einvernehmlich verabschiedet. Im Roten Rathaus wurden darüber hinaus die Ergebnisse der Unterarbeitsgruppe Daten und Statistik vorgestellt sowie aus den Arbeitsgruppen berichtet. Des Weiteren wurden Verabredungen zur weiteren Zusammenarbeit im Bündnis für Ausbildung getroffen.

Die Beschlussvorlage klärt die Erfolgsmessung des Ziels des Bündnisses, das 2.000 zusätzliche betriebliche Ausbildungsverträge bis Ende 2025 erreichen will. Verglichen wird die Anzahl der unterzeichneten Ausbildungsverträge aller Lehrjahre zum 31. Dezember 2023 mit der entsprechenden Zahl zum 31. Dezember 2025. Darüber hinaus hat Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey den Arbeitsstand konkreter Maßnahmen vorgestellt sowie das Monitoring-Tool, mit dem gearbeitet wird. Zu den Maßnahmen gehört beispielsweise der Besuch von Unternehmen, um für das Thema Ausbildung zu sensibilisieren und die Schaffung zusätzlicher Ausbildungsplätze zu fördern, und die Durchführung von Festveranstaltungen zu Ehren von Handwerkerinnen und Handwerkern sowie Handwerksbetrieben.

Kai Wegner, Regierender Bürgermeister von Berlin: „Die betriebliche Ausbildung ist eine tragende Säule der Fachkräftesicherung. Und sie ist eine großartige Chance für Jugendliche, um ihre berufliche Zukunft selbstbestimmt und sicher zu gestalten. Damit gefragte Nachwuchskräfte und Betriebe zusammenfinden und der künftige Bedarf an Arbeits-, Fach- und Führungskräften gedeckt wird, hat sich das Bündnis für Ausbildung mit einem klaren Ziel gegründet: 2.000 zusätzliche betriebliche Ausbildungsverträge bis Ende 2025. Ich bin überzeugt, dass wir dieses Ziel erreichen können – gemeinsam und mit guter Planung. Nachdem wir uns bei unserem letzten Treffen auf konkrete Maßnahmen geeinigt haben, standen deshalb heute Erfolgsmessung und Umsetzung im Fokus. Unserem Ziel sind wir somit ein gutes Stück nähergekommen.“

Franziska Giffey, Senatorin für Wirtschaft, Energie und Betriebe: „Das Bündnis für Ausbildung ist ein wichtiges Instrument und klares Bekenntnis für bessere Perspektiven junger Menschen und eine starke Berufsausbildung in unserer Stadt. Der Schlüssel ist, dass alle Bündnispartner ihren Beitrag dazu leisten. Auch unsere landeseigenen Unternehmen bringen sich dafür ein und weiten ihr Ausbildungsangebot und ihre Berufsorientierung aus. So zum Beispiel die BVG mit ihrem hochmodernen neuen Ausbildungszentrum und dem Job-Store in der Mall of Berlin oder die Berliner Wasserbetriebe, die ein altes Abwasser-Pumpwerk in Lichtenberg zu einem modernen digitalen Ausbildungscampus umbauen. Als Aufsichtsratsvorsitzende und Wirtschaftssenatorin unterstütze ich diese Initiativen ausdrücklich, genau wie das Projekt HOGA-Campus gemeinsam mit dem Hotel- und Gaststättengewerbe. Darüber hinaus fördern wir das People & Culture Festival im November 2024, um für die Ausbildung in der Kreativwirtschaft zu werben. Wir arbeiten gemeinsam mit einem umfangreichen Set an Maßnahmen daran, dass bis 2025 zusätzliche 2.000 betriebliche Ausbildungsverträge für junge Menschen in Berlin geschlossen werden.“

Cansel Kiziltepe, Senatorin für Arbeit, Soziales, Gleichstellung, Integration, Vielfalt und Antidiskriminierung: „Ich freue mich, dass wir uns heute gemeinsam mit dem DGB und den Arbeitgeberverbänden auf ein Berechnungsverfahren geeinigt haben und nun gut messen können, ob wir 2.000 zusätzliche Ausbildungsverträge geschaffen haben. Alle Beteiligten haben das Ziel, die betriebliche Ausbildung in Berlin zu stärken. Dafür gilt es jetzt mit voller Kraft, die 47 bereits beschlossenen Maßnahmen voranzutreiben. Wir haben in Berlin schon jetzt einen Bedarf von mehr als 200.000 zusätzlichen Fachkräften. Die duale betriebliche Ausbildung ist ein Grundpfeiler, um diesen Bedarf zukünftig zu decken. Dafür müssen alle – Verwaltung, Gewerkschaften und Arbeitgeberverbände – an einem Strang ziehen und diesen Auftrag nehmen auch alle Bündnispartner an.“

Carola Zarth, Präsidentin der Handwerkskammer Berlin: „Für Betriebe ist Ausbildung kein ‚Nice-to-have‘, sondern die Notwendigkeit, auch in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben und die Wirtschaftskraft Berlins zu sichern. Dafür werden nicht nur Ausbildungsplätze benötigt, sondern auch engagierte Menschen, die eine Ausbildung beginnen und auch abschließen möchten. Berufsorientierungs- und Praktikaangebote und eine gute Begleitung in eine Ausbildung sind wichtige Schritte, die von allen Partnern gemeinsam angepackt werden müssen.“

Katja Karger, Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg: „Die betriebliche Ausbildung zu stärken und die Fachkräfte von morgen zu sichern, muss erstes Interesse der Wirtschaft sein. Wir sehen bislang noch nicht, dass die Wirtschaft schon ausreichende Anstrengungen unternimmt, um neue Ausbildungsplätze zu schaffen und die Basis der Ausbildungsbetriebe verbreitert. Um das Ziel der 2.000 zusätzlichen Ausbildungsverträge bis 2025 zu erreichen, müssen die Arbeitgeber jetzt ernsthaft aktiv werden. Zentral ist auch, den Übergang von der Schule in den Beruf zu optimieren, damit junge Menschen eine gute Zukunftsperspektive bekommen.“

Zum dritten Zusammenkommen des Bündnisses hatten der Regierende Bürgermeister Kai Wegner, Arbeitssenatorin Cansel Kiziltepe und Wirtschaftssenatorin Franziska Giffey geladen. An der Sitzung teilgenommen haben zudem der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Prof. Marcel Fratzscher, der DGB Berlin-Brandenburg, die Industrie- und Handelskammer Berlin, die Regionaldirektion Berlin-Brandenburg der Bundesagentur für Arbeit, die IG Metall Berlin, die Fachgemeinschaft Bau, die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg, die Handwerkskammer Berlin, der Verband der Software-, Informations- und Kommunikations-Industrie in Berlin und Brandenburg e.V., der Verband freier Berufe Berlin e. V., der Dehoga Berlin, die IGBCE Bezirk Berlin-Mark Brandenburg sowie die IG Bauen-Agrar-Umwelt.

Zum Bündnis für Ausbildung
Da die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt der Zukunft nur gemeinsam gelöst werden können, wurde das Bündnis für Ausbildung ins Leben gerufen – um mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite, Wissenschaft und Verwaltung einen wichtigen Beitrag zur Gewinnung neuer Arbeitskräfte zu leisten und die Ausbildungssituation für junge Menschen in Berlin zu verbessern. In der 2. Sitzung am 4. Dezember 2023 hatten die Bündnispartner sich auf ein Handlungsprogramm mit Maßnahmen verständigt, um das gemeinsame Ziel von 2.000 zusätzlichen betrieblichen Ausbildungsverträgen bis Ende 2025 zu erreichen. Die nächste Bündnissitzung ist für Oktober 2024 geplant.

Pressemitteilung zur Bündnissitzung am 4. Dezember 2023

Pressemitteilung zur Auftaktsitzung am 30. August 2023