Jugendnotdienst

JND Titel

Willkommen auf der Seite des Jugendnotdienstes. Außerhalb der Öffnungszeiten der Jugendämter (montags bis freitags 8-18 Uhr) bieten wir auch persönlich Hilfe in Not- und Krisenfällen an. Wir beraten in Krisensituationen und schützen vor Gewalt und Vernachlässigung.

Beratung und Hilfe für Jugendliche und Eltern

Wir sind eine Anlaufstelle für junge Menschen in Krisensituationen. Jugendliche, Eltern oder Bezugspersonen können sich rund um die Uhr telefonisch oder persönlich an den Jugendnotdienst wenden. Sie können sich auch anonym beraten lassen.

Uns interessiert, wie es dir geht und welche Hilfe du dir wünschst!
Jugendnotdienst

Der Jugendnotdienst bietet Krisenintervention und Schutz akut gefährdeter junger Menschen vor Gewalt und Vernachlässigung. Wir unterstützen, beraten und ermutigen junge Menschen in Krisensituationen.

Der Jugendnotdienst greift dabei auf ein großes Netzwerk zurück, in dem sowohl Behörden als auch freie Träger und Hilfeeinrichtungen agieren.

Außerdem arbeitet der Jugendnotdienst mit den zuständigen Jugendämtern zur Rückführung der jungen Menschen ins Elternhaus oder zur Unterbringung in eine stationäre Kinder- und Jugendhilfeeinrichtung zusammen.

Der Jugendnotdienst nimmt zudem Jugendliche in Obhut, die in anderen Bundesländern wohnen, sich aber in Berlin aufhalten und bis zur Rückführung untergebracht werden müssen, die sich selbst melden und in Obhut genommen werden wollen oder die außerhalb der Öffnungszeiten der Jugendämter sofort untergebracht werden müssen oder für die die Jugendämter am selben Tag keine Unterbringungsmöglichkeit finden.

Ein Fallbeispiel

Die Bundespolizei bittet um 0.30 Uhr um Abholung von einem Jungen. Er sei von seiner stationären Einrichtung im Land Brandenburg vermisst gemeldet. Eine Mitarbeiterin des Jugendnotdienstes (JND) fährt zum Ostbahnhof und holt ihn dort ab. Die Zuständigkeit für die Inobhutnahme liegt im JND, da die Meldeadresse des Jungen und seiner Eltern außerhalb von Berlin ist.

Der 15-jährige Tobias erzählt, dass er am Wochenende zu seiner Oma beurlaubt war. Auf der Rückfahrt zur Einrichtung habe er zufällig einen volljährigen Freund auf dem Bahnhof getroffen. Aus Abenteuerlust habe er ihn auf dessen Weg begleitet.

Tobias sagt, dass er gern in sein Heim zurückfahren will. Dort fühle er sich wohl, auch die Schule laufe gut. Das Heim wird mit Tobias gemeinsam angerufen. Da er am nächsten Tag von einem Betreuer abgeholt werden kann, wird er für die Nacht im JND aufgenommen.

Wie wir Dir helfen?

  • Was wir Dir bieten?
    • Beratung (auch anonym) für Jugendliche und Eltern
    • Hilfe und Unterstützung in Not- und Krisensituationen
    • Inobhutnahme
    • Ermutigung
    • Gespräch/ Weitervermittlung an dein zuständiges Jugendamt
    • Rückvermittlung, ins Elternhaus – nach Streitklärung
    • Verlegung in eine geeignete Einrichtung
  • Wie wir vorgehen?
    • Deine Wünsche werden erfragt und – soweit es geht – berücksichtigt.
    • Es wird dir geglaubt.
    • Du wirst – wenn nötig – geschützt.
    • Du wirst Informationen erhalten, die dir helfen Entscheidungen zu treffen.
    • Gemeinsam wird nach einer Lösung gesucht, die du mittragen kannst.
    • Wir achten darauf, dass wir dich verstehen können und du uns verstehen kannst. Wenn nötig, wird dafür gesorgt, dass jemand übersetzt.
  • Was heißt Krise?

    Manchmal kann man vor lauter Wut, Traurigkeit oder Verwirrung nicht mehr richtig denken oder Gedanken drehen sich im Kreis. In einer solchen Situation ist es nicht leicht, eine gute Idee zu haben und positiv an die Sache heranzugehen. Dann ist es wichtig, sich erst einmal zu beruhigen und wieder zu Kräften zu kommen.

    Ein Gespräch im Jugendnotdienst kann entlasten, helfen die Gedanken zu ordnen und aus der tiefen Verzweiflung herauszufinden. Dann kann man den nächsten Schritt gehen…

    Unter Krise versteht man eine besondere Form des Konflikts. Typisch für eine Krise ist, dass sie einem das Gefühl gibt, dass alles ausweglos ist. Man fühlt sich starr, blockiert, oft auch gelähmt. Das klare Denken fällt schwer. Eine Lösung wird nicht mehr gesehen. Hier ist Hilfe nötig! Mindestens muss der Schaden begrenzt werden. Wenn es geht, auch behoben werden. Eine Analyse des Problems steht an und die Suche nach Lösungsmöglichkeiten.

  • Was heißt Inobhutnahme?

    Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Notdienste klären mit den Betroffenen die akute Gefährdungssituation und übernehmen die Verantwortung für die Sicherheit des jungen Menschen. Wenn Jugendliche im Moment nicht nach Hause zurück können, werden sie vom Jugendnotdienst (oder Jugendamt) in Obhut genommen. Die meistens sind Eltern mit dieser Maßnahme einverstanden. Nur selten muss gegen den Willen von Sorgeberechtigten entschieden werden.

    Jugendliche können auf jeden Fall eine Person ihres Vertrauens anrufen und auch mit ihr sprechen, z.B. Freunde oder andere Verwandte.

    Unter einer Kindeswohlgefährdung versteht man alles, was die seelische und körperliche Gesundheit eines Kindes oder eines Jugendlichen bedroht.

  • Wo würdest Du in Obhut genommen werden?

    Aufgabe des Jugendnotdienstes ist die Klärung der Inobhutnahme. Die weitere Unterbringung im Rahmen einer Inobhutnahme wird von den freien Trägern der Jugendhilfe durchgeführt, die die Unterbringung in sogenannten Krisengruppen anbieten. Der Jugendnotdienst kann Jugendliche direkt dorthin verlegen bzw. tagsüber in Rücksprache mit dem zuständigen Jugendamt.

    Es gibt fast in jedem Bezirk eine regionale Kriseneinrichtung, in die Jugendliche durch das Jugendamt oder den Jugendnotdienst verlegt werden können. Außerdem gibt es überregionale Kriseneinrichtungen, die spezialisierte Angebote bereitstellen

  • Unter welchen Bedingungen kannst Du wieder nach Hause?

    Manchmal reicht ein Beratungsgespräch aus, um zwischen den zerstrittenen Familienmitgliedern vermitteln zu können. Wenn es zu einer echten Versöhnung kommt, ist es schön zu wissen, dass wir helfen konnten. Dann gehen die Jugendlichen wieder mit nach Hause, ggf. abgesichert durch einen Bericht vom Jugendnotdienst an das Jugendamt mit der Empfehlung, die Familie in Zukunft zu unterstützen. Auf jeden Fall wissen Eltern wie Jugendliche, dass sie sich immer wieder an den Jugendnotdienst wenden können, wenn es wieder Probleme gibt.

    Es gibt Situationen, in denen sich Eltern von ihren Teenagern stark herausgefordert fühlen. Auch hier kann Beratung helfen. Gemeinsam kann herausgefunden werden, was die Beweggründe für Konflikte sind.

Wir beraten Dich - auch anonym