Stadtrendite

Der soziale Mehrwert für die Stadt

Der Begriff der Stadtrendite bezieht sich nicht auf einen betriebswirtschaftlichen Gewinn aus Vermietung oder Verkauf eines Gebäudes oder Grundstücks, sondern versucht ökologische, soziale und gesellschaftliche ↦Erträge für die Stadt zu summieren. Beispiele für diese Mehrwerte sind die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum (↦Bezahlbarkeit), das Entstehen von ↦Dritten Orten in der Nachbarschaft oder die positiven stadtklimatischen Effekte einer Entsiegelung. Der Begriff wurde von öffentlichen Wohnungsunternehmen eingeführt, um sich gegen die Privatisierung weiterer Bestände zu wehren. Im Ergebnis der Stadtrendite entsteht eine Kennzahl, die die entstandenen Werte den investierten Kosten gegenübergestellt. Die Berechnung ist komplex und umfasst neben den betriebswirtschaftlichen Zuflüssen auch indirekte und Folgeerträge: Dies können Einsparungen zugunsten der Stadt sein, indem Aufgaben übernommen werden, die sonst die Kommune selbst zu tragen hätte. Es können aber auch Erträge sein, die durch die Umsetzung gesellschaftspolitischer Ziele (z. B. Standortattraktivität) erzeugt werden. Anstelle des Begriffs „Stadtrendite“ wird auch der Begriff „Stadtwert“ genutzt.

Beispiele

Messkriterien der Stadtrendite, Degewo, Berlin

Das kommunale Wohnungsunternehmen Degewo erarbeitete 2006 Kriterien zur Messung der Stadtrendite. Für die Berechnung der Stadtrendite wurde folgende Formel verwendet: (Jahresüberschuss + Ausgaben für soziale Ziele + soziale Folgeerträge) / (eingesetztes Kapital x 100). www.degewo.de