Muskelhypothek

Selber anpacken

Als Muskelhypothek werden umgangssprachlich die Eigenleistungen von Stadtmachern im Zusammenhang mit dem Bau oder dem Kauf einer Immobilie beschrieben. Eine Muskelhypothek kann beispielsweise aus dem Weiterverwenden von Baustoffen (↦Zirkuläre Wirtschaft) oder aus eigenen Bau- oder Instandsetzungsarbeiten bestehen. In vielen Projekten ersetzt sie fehlendes Geld oder schafft den Rahmen, um nicht-monetäre Unterstützung für das Projekt und die Nachbarschaft zu organisieren. Gleichwohl beinhalten Muskelhypotheken das Paradox, dass die Mitstreiter und Mitstreiterinnen über viel Engagement, freie Zeit, grundlegende Kenntnisse und zu einem gewissen Grad ein gesichertes ökonomisches Auskommen verfügen müssen.

Beispiele

Le Conserve, Leipzig

In Kooperation mit der Terra Libra Immobilien GmbH, einer deutschen Tochtergesellschaft der Schweizer Edith Maryon Stiftung, ist auf dem Grundstück eines ehemaligen DDR-Wohnheims für Auszubildende das Wohn- und Kulturprojekt Le Conserve entstanden. Es ist Teil des Mietshäuser Syndikats. Mit den Nutzerinnen und Nutzern wurde ein Erbbaurechtsvertrag vereinbart. Das Haupthaus und die Nebengebäude haben die Aktiven unter fachlicher Anleitung weitgehend selbst umgebaut. www.leconserve.de