Zirkuläres Wirtschaften

Ressourcen in den Kreislauf zurückgeben

Das Modell der zirkulären Wirtschaft ist durch das Ökosystem inspiriert: Es erneuert sich selbst und ist somit von Grund auf nachhaltig. Ziel ist eine allmähliche Entkopplung der Wirtschaftstätigkeit vom Verbrauch endlicher Ressourcen und die Vermeidung von Müll (↦Postwachstumsstadt). Die Materialpalette von morgen entsteht bereits heute, indem Produkte so gestaltet, konstruiert und produziert werden, dass sie nach Gebrauch wieder weiterverwendet werden können (↦Teilen und Tauschen). Was auf dem Papier schlüssig klingt, muss in der Realität noch belegt werden. Kritikerinnen und Kritiker merken an, dass das Prinzip nicht auf jede beliebige Gütergruppe ausgedehnt werden kann. Zudem wäre die Einführung der Technologien zunächst mit erheblichen Investitionen in Produktionsanlagen und Logistik verbunden. Für die Erneuerung der Baubranche, den größten Abfallproduzenten Deutschlands, liegt ein großes Potenzial in zirkulärem Handeln: Durch das Wiederverwenden bestehender Bauteile könnten bestehende Quartiere ressourcenschonend umgenutzt und weitergebaut werden. Zirkulär zu bauen bedeutet rückwärts zu denken. Die gefundenen Materialien, deren Dimensionen und Eigenschaften bestimmen die Architektur – nicht andersherum.

Beispiele

Insitu, Basel

Das schweizer Baubüro beschäftigt sich mit Bauteil-Rückbauten und deren Wiederverwendung in der Architektur. Aktuell stockt es in Winterthur eine Lagerhalle auf, verwendet werden Materialien, die von Abbruch-Gebäuden gewonnen wurden. www.insitu.ch

Kunststoffschmiede, Dresden

In der offenen Recyclingwerkstat kann Plastikmüll wieder in einen Rohstoff verwandelt und direkt darauf zu neuen Produkten weiterverarbeitet werden. Das Team der Kunststoffschmiede berät auch und übernimmt Aufträge in Prototypenentwicklung, Werkzeugbau und Produktion. www.kunststoffschmiede.org