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Oratorium – Kollektive Andacht zu einem wohlgehüteten Geheimnis

She She Pop

Oratorium

Oratorium

“Dass da gehören soll, was da ist, denen, die für es gut sind.” (B. Brecht)

Eigentum verändert das Bewusstsein. Es trennt Freund*innen, es erteilt Macht über andere, es schließt aus. Eigentum ist selbstverständlich. Und man spricht nicht darüber. Nichts ist so konstituierend für unsere Gesellschaft und unser Zusammenleben, nichts wirkt so trennend auf die Gemeinschaft wie das Eigentum. She She Pop möchten mit “Oratorium” das Geheimnis des Eigentums lüften, es auf eine Bühne zerren.

Man sagt, das Theater westlicher Ausprägung beginnt mit dem Protagonisten Thespis, der sich vor 2500 Jahren vor den Chor gestellt hat. Man könnte aber auch sagen: In diesem Moment ist die Bühne privatisiert worden. Das Individuum wurde seither konsequent überschätzt, überfordert und emotional ausgebeutet. "Oratorium” möchte ein Schlaglicht auf den Zusammenhang von bürgerlicher Öffentlichkeit, Eigentum und demokratischer Ermächtigung werfen.

Gemeinsam mit dem Chor der lokalen Delegierten und ihrem jeweiligen Publikum werden She She Pop über Eigentum sprechen und auf die eigenen Besitzverhältnisse, die Verteilung der Güter und die damit verbundenen Verwerfungen schauen. Inspiriert von Brechts Lehrstücktheorie entwickeln sie Regeln für den dialogischen Theaterabend und bilden uneinige Sprechchöre, die jeden Abend aufs Neue unseren Umgang mit dem Eigentum verhandeln.

Wer darf sprechen? Wer ist präsent, wer wird repräsentiert? Aus der Vielstimmigkeit, der Uneinigkeit und dem immer nur für Momente zu erreichenden Einklang entsteht ein kollektiver Monolog. 

“Oratorium” ist ein work-in-progress, dessen Premiere 2018 am HAU Hebbel am Ufer in Berlin stattfand. Ein erstes Showing war 2017 bei Theaterformen in Hannover zu sehen und es folgten weitere Stationen beim Konfrontacje Teatralne Festival in Lublin und dem ACT Independent Theater Festival Sofia. "Oratorium” war auf einer Reise durch Europa, in deren Verlauf es Momentaufnahmen aus anderen ökonomischen Mikrokosmen gesammelt hat und sich von Station zu Station weiter entwickelt zu einer großen vielstimmigen Andacht.

2019 wurden She She Pop mit “Oratorium” zum Berliner Theatertreffen eingeladen. Im Statement der Jury heißt es: “Über Geld redet man nicht. Das Performance-Kollektiv She She Pop schert sich nicht darum und macht das Privateigentum, Ungleichheit und Scham zum Thema. ... She She Pop formieren das Publikum zum vielstimmigen Chor. Wie immer bei She She Pop nistet das Politische im Privaten, im biografischen Material.”

ca. 100 Min.

Künstler/Beteiligte: She She Pop (Von und mit), Sebastian Bark (Von und mit), Johanna Freiburg (Von und mit), Fanni Halmburger (Von und mit), Lisa Lucassen (Von und mit), Mieke Matzke (Von und mit), Ilia Papatheodorou (Von und mit), Berit Stumpf sowie dem Chor der lokalen Delegierten. (Von und mit), Sandra Fox (Bühne), Lea Søvsø (Kostüme), Max Knoth (Musik), Laia Ribera (Künstlerische Mitarbeit Tour), Alisa Tretau (Künstlerische Mitarbeit Tour), Peggy Maedler (Dramaturgische Mitarbeit), Annett Gröschner (Dramaturgische Mitarbeit), Sven Nichterlein (Technische Leitung & Lichtdesign), Aminata Oelßner (Produktionsleitung), Anne Brammen (Produktionsleitung), Elke Weber (Produktionsleitung), Tina Ebert (Produktionsleitung), ehrliche arbeit - freies Kulturbüro (Kommunikation), Tina Ebert (Tour-Organisation), Aminata Oelßner (Administration), Elke Weber (Company Management), Ruschka Steininger (Künstlerische Mitarbeit Produktion), PANTHEA / Ellen Gallagher (Englische Live-Übersetzung), Saioa Alvarez Ruiz (Chor der Delegierten in Berlin), Majd Assassa (Chor der Delegierten in Berlin), Jean Chaize (Chor der Delegierten in Berlin), Antonio Cerezo (Chor der Delegierten in Berlin), Brigitte Cuvelier (Chor der Delegierten in Berlin), Peggy Mädler (Chor der Delegierten in Berlin), Susanne M. Scholl (Chor der Delegierten in Berlin), Wenke Seemann (Chor der Delegierten in Berlin), Janek Sobolewski (Chor der Delegierten in Berlin), Richard Koch (Trompete), Olli Bott (Vibraphon), Karl Ivar Revseth (Vibraphon), Maria Schneider (Vibraphon), Marc Gosemärker (Vibraphon), Andreas Kröher (Licht)

Produktion: She She Pop. Koproduktion: HAU Hebbel am Ufer, Festival Theaterformen, Münchner Kammerspiele, Schauspiel Stuttgart, Kaserne Basel, Residenz Schauspiel Leipzig, Kampnagel Hamburg, Künstlerhaus Mousonturm, FFT Düsseldorf, Konfrontacje Teatralne Festival Lublin und ACT Independent Theater Festival Sofia. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa

Premiere, Februar 2018, HAU Hebbel am Ufer, Berlin

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