Dritte Orte

Titelbild Collage des Wettbewerbs Zentren Reloaded 2025/26
Mittendrin Dritte Orte Comic

Was sind Dritte Orte?

„Dritte Orte“ sind Orte außerhalb der eigenen vier Wände und des Arbeitsplatzes, die als Treffpunkte und Aufenthaltsorte genutzt werden und einen informellen Austausch, Gemeinschaft und gesellschaftliche Teilhabe fördern können. Diese Orte sind in der Regel für Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft öffentlich zugänglich.

Neben bekannten Angeboten und Orten – wie Bibliotheken, Cafés oder Parks – stehen weitere städtische „Dritte Orte“ im Fokus: So eröffnen nutzungsoffene Räume in Volkshochschulen, Kulturzentren, Nachbarschaftstreffs oder Stadtteilzentren ebenfalls Möglichkeiten für neue Angebote und Funktionen.

Die Möglichkeiten Dritter Orte sind vielfältig: Tanz- oder Theaterkurse für Jugendliche, Lesegruppen, Tausch- oder Ehrenamtsbörsen, gemeinsame Nachhilfe oder Lernbetreuung mit Seniorinnen und Senioren sowie Co-Working-Möglichkeiten, Maker-Spaces, Sharing-Angebote und Meetingräume für junge Existenzgründerinnen und -gründer oder engagierte Initiativen, die einen Ort für regelmäßige Treffen suchen, damit der Austausch nicht immer im heimischen Wohnzimmer stattfinden muss.

Auch leerstehende Ladengeschäfte in Zentren und Geschäftsstraßen bieten Chancen für die Erprobung neuer, innovativer Nachnutzungskonzepte. Dafür können Kooperationen mit am Standort ansässigen öffentlichen Einrichtungen, die z.B. Räume, Foyer- oder Hofflächen für gemeinsame Aktivitäten zur Verfügung stellen, Ansätze bilden. Mitunter besteht auch ein erhöhter Raumbedarf bei öffentlichen Einrichtungen, der durch kreative Mehrfachnutzungen benachbarter Leerstände abgedeckt werden könnte.
Neue Nutzungen und gemeinwohlorientierte Angebote schaffen Mehrwerte für Zentren und Geschäftsstraßen und prägen die Attraktivität eines Standorts. Der Wettbewerb Mittendrin Berlin! unterstützt die Entwicklung und Umsetzung innovativer Ansätze für neue „Dritte Orte“.

Der Begriff „Dritte Orte“ (englisch: Third Places) wurde von dem US-amerikanischen Soziologen Ray Oldenburg in seinem Buch „The Great Good Place“ (1989) geprägt. Er beschreibt Orte, die weder das Zuhause (erster Ort) noch der Arbeitsplatz (zweiter Ort) sind, sondern Treffpunkte, die einen zwanglosen Austausch und Gemeinschaft fördern.