Ermöglichungskultur

Kreative Lösungen stat bürokratischer Sackgassen

Ermöglichungskultur bedeutet, in Spielräumen und Lösungen statt in Problemen und Einschränkungen zu denken. Stadtmacher gehen mit einem offenen Verständnis an Stadtentwicklung heran und entwickeln Räume aus den jeweiligen Bedarfen und Gegebenheiten heraus. Da die Projekte dabei teilweise rechtliche Grauzonen ausreizen, ist eine ermöglichende Grundeinstellung bei Politik, Verwaltung und/oder Grundstückseigentümern und -eigentümerinnen Voraussetzung. Das ↦Planungsrecht gibt der Verwaltung durchaus gewisse Ermessensspielräume, um unter bestimmten Bedingungen eine temporäre Nutzung des ↦öffentlichen Raums zu genehmigen. Schon die Bearbeitung der ungewöhnlichen Anträge in den zuständigen Ämtern erfordert eine offene Einstellung gegenüber Neuem und eine gewisse Risikobereitschaft. In den Verwaltungen braucht es also Personen, die Potenziale entdecken, mutig gestalten wollen und unterstützende Kolleginnen und Kollegen (↦Raumagenten). Diese Ermöglichungskultur kann sich bereits in Projektbesuchen und Beratungsgesprächen ausdrücken. Der Stadtrat oder die Stadträtin kann die Verwaltung unterstützen, indem er oder sie einen klaren Auftrag an die Verwaltung formuliert und Mittel für entsprechende personelle Ressourcen (sowie entsprechende Kompetenzen) zur Verfügung stellt. Ohne rechtliche Vorgaben zu umgehen, können so in vielen Fällen pragmatische Wege gefunden werden, um Neues entstehen zu lassen und ↦Initialnutzungen zu fördern.