Auch Rudow verfügt über eine dörfliche Geschichte. Urkundlich ebenfalls 1373 erstmals erwähnt, weisen Grabungsfunde aus der Zeit um 1200 allerdings schon auf eine spätslawische Besiedlung hin.
Warum Menschen ausgerechnet hier siedelten, lässt sich leicht erklären: Hier fanden sie alles, was sie zum damaligen Leben brauchten: Fruchtbare Böden und reichlich Wasser durch die umgebenden Pfuhle. Zeugen davon sind noch heute der Dorfteich, der einst 20 Mal so groß war, sowie das Rudower Flies.
Schon in den ersten Aufzeichnungen über das Dorf wird ein Krug erwähnt, auch wenn der genaue Standort nicht mehr bekannt ist.
Um 1680 errichteten vermutlich die Söhne des Großen Kurfürsten Friedrich I. ein Jagdschloss, dass 1704 als eines der vornehmsten Lusthäuser des Königs bezeichnet wurde (Schloss Rudow). Geringe Reste des Komplexes sind im Haus Nr. 48 an der Prierosser Straße noch erhalten, allerdings durch eingreifende Veränderungen außer den Kaminabzügen kaum noch zu erkennen.
Der charakteristische Dorfkern aus 1800 hingegen hat sich bis heute erhalten. In der Köpenicker Straße stehen zum Teil noch die Wohnhäuser der wohlhabenden Bauern, die im Gründerzeitstil erbaut wurden.
Auch Rudow wurde 1920 zu Groß-Berlin eingemeindet und gehört seitdem zu Neukölln.
Heute hat Rudow einen gemütlichen Dorfkern. Wer es lieber entspannt mag, geht hier einkaufen und hält beim Bäcker oder Metzger einen Schnack. Hier kennt man sich und trifft sich mittwochs und samstags auf dem Wochenmarkt in der Krokusstraße. Mitten im Trubel der Großstadt bietet Rudow einem eine ruhige Alternative.