650-Jahre Buckow und Rudow

Entdeckt Neuköllns gemütliche Seite

Neukölln kann hipp, trubelig und urban – Neukölln kann aber auch gemütlich, urig und kleinstädtisch. Das zeigen unsere alten Dorfkerne deutlich. Zwei davon- Buckow und Rudow- feiern in diesem Jahr ihr 650-jähriges Bestehen. Es wird Zeit genauer in ihre Geschichte einzutauchen.

Historische Aufnahme Buckows

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Buckow 1373. Seinen Namen verdankt der Ort vermutlich dem slawischen Wort “buk”, was (Rot-) Buche bedeutet. Buckow war ein von der Landwirtschaft geprägtes Dorf, da die Felder ringsherum ausgesprochen ertragreich waren. Mittelpunkt des Dorfes war und ist bis heute die markante Dorfkirche. Immer noch findet man hier entlang der Straße Alt-Buckow schöne Höfe, die von den Ursprüngen Buckows zeugen.

Von Beginn an schien Buckow eine recht wohlhabende Siedlung zu sein, da es über eine Windmühle, einen Dorfkrug und eine zur damaligen Zeit teuer gestaltete Dorfkirche verfügte. Die Dorfkirche kann heute noch besichtigt werden.

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich Buckow zu einem Ort mit überregionaler Bedeutung.

Die Bahnhofstraße (heute Wildmeisterdamm) wurde 1887 als Chaussee ausgebaut und verband die Dörfer Buckow und Rudow. 1913 erfolgte der Anschluss an die Groß-Berliner Straßenbahn, die hier noch bis 1964 fuhr.

1920 wurde Buckow nach Groß-Berlin eingemeindet. Seitdem gehört Buckow zum Bezirk Neukölln.

Heute ist Buckow eine kleine Oase mitten in der Großstadt. Ein Besuch des Dorfkerns lässt sich einen in andere Zeiten zurückversetzen. Besonders gemütlich sitzt es sich rund um den Dorfteich.

Der Buckower Heimatverein e.V. präsentiert anlässlich des 650-jährigen Jubiläums unseres Ortsteils ab Freitag, 15. September 2023 sehenswerte Fotos und alte Dokumente sowie Wissenswertes aus der Buckower Geschichte. Die Aufnahmen wurden uns u.a. von alteingesessenen und ehemaligen Buckowern zur Verfügung gestellt.

Zu sehen ist die Ausstellung im Museum Buckow

  • an jedem 1. Sonntag im Monat (Museumssonntag) sowie
  • an jedem dritten Freitag im Monat immer von 15-18 Uhr am Buckower Damm 242.

Alle Öffnungszeiten sind auch auf der Homepage des Buckower Heimatvereins e.V. einzusehen.
(Dieses Projekt wird mit FEIN-Mitteln des Bezirksamts Neukölln von Berlin gefördert (FEIN – Freiwilliges Engagement in Nachbarschaften)

Historische Aufnahme Rudow

Auch Rudow verfügt über eine dörfliche Geschichte. Urkundlich ebenfalls 1373 erstmals erwähnt, weisen Grabungsfunde aus der Zeit um 1200 allerdings schon auf eine spätslawische Besiedlung hin.

Warum Menschen ausgerechnet hier siedelten, lässt sich leicht erklären: Hier fanden sie alles, was sie zum damaligen Leben brauchten: Fruchtbare Böden und reichlich Wasser durch die umgebenden Pfuhle. Zeugen davon sind noch heute der Dorfteich, der einst 20 Mal so groß war, sowie das Rudower Flies.

Schon in den ersten Aufzeichnungen über das Dorf wird ein Krug erwähnt, auch wenn der genaue Standort nicht mehr bekannt ist.

Um 1680 errichteten vermutlich die Söhne des Großen Kurfürsten Friedrich I. ein Jagdschloss, dass 1704 als eines der vornehmsten Lusthäuser des Königs bezeichnet wurde (Schloss Rudow). Geringe Reste des Komplexes sind im Haus Nr. 48 an der Prierosser Straße noch erhalten, allerdings durch eingreifende Veränderungen außer den Kaminabzügen kaum noch zu erkennen.

Der charakteristische Dorfkern aus 1800 hingegen hat sich bis heute erhalten. In der Köpenicker Straße stehen zum Teil noch die Wohnhäuser der wohlhabenden Bauern, die im Gründerzeitstil erbaut wurden.

Auch Rudow wurde 1920 zu Groß-Berlin eingemeindet und gehört seitdem zu Neukölln.

Heute hat Rudow einen gemütlichen Dorfkern. Wer es lieber entspannt mag, geht hier einkaufen und hält beim Bäcker oder Metzger einen Schnack. Hier kennt man sich und trifft sich mittwochs und samstags auf dem Wochenmarkt in der Krokusstraße. Mitten im Trubel der Großstadt bietet Rudow einem eine ruhige Alternative.

Wer noch mehr erfahren will, begibt sich auf Entdeckungstour durch Buckow und Rudow, taucht ein in vergangene Zeiten und erlebt Neukölln mal ganz entspannt.