Was bedeutet Digitale Souveränität?

Rubrik Kurz erklärt

Den Begriff des Souveräns kennen wir hauptsächlich aus Märchen. Der König handelt souverän, wenn über bestimmte Dinge geherrscht wird. Das kann ein Königreich oder ein Land sein. Die digitale oder auch technische Souveränität bezeichnet ein selbstbestimmtes Handeln und Entscheiden von Menschen, Behörden, öffentlichen Institutionen und der Wirtschaft im digitalen Raum. Es geht um Infrastrukturen, Daten, Hard- und Software, also das unabhängige und selbstbestimmte Handeln unserer Gesellschaft.

Sowohl Bürgerinnen und Bürger als auch Wirtschaft und Wissenschaft haben die Hoheit und Kontrolle über ihre Daten und bestimmen selbst, wer Zugang zu diesen persönlichen Angaben hat. Für Behörden wiederum bedeutet Digitale Souveränität, dass sie wirtschaftlich und politisch unabhängig Hard- und Software einsetzen, eine sichere Infrastruktur bieten und die Informationssicherheits- und Datenschutzvorgaben beachten. Dafür benötigt man sichere Netze und IT, die eine unberechtigte Weitergabe von Daten nicht möglich machen. Das bedeutet aber auch, dass sie sich nicht von einem Anbieter abhängig machen dürfen und daher auch vermehrt Open-Source-Produkte einsetzen sollten. Wir alle haben das in der Pandemie erlebt: Nicht jedes Videokonferenztool entsprach den Datenschutzvorgaben, so dass beispielsweise Zoom für die Nutzung in Behörden verboten war.