Klischees über Bord werfen – Berlin und der Service

junger Mann schaut auf sein Smartphone

Berlinerinnen und Berliner sind unfreundlich und die Verwaltung lahmt. Diese vielzitierten Klischees müssen spätestens jetzt über Bord geworfen werden. Berlin ist laut einer Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln Consult GmbH (IW Consult) die servicefreundlichste von 100 deutschen Städten und hat den besten und informativsten Internetauftritt.

Auftraggeber der Studie war der Eigentümerverband Haus und Grund. Haus und Grund-Präsident Kai Warnecke fasste die Ergebnisse bei der Präsentation der Studie „Servicefreundliche Stadt – Ranking der 100 größten Städte“ so zusammen: „Viele Kommunen haben bei der Digitalisierung ihres Dienstleistungs- und Informationsangebots bereits viel erreicht.“ Die Umsetzung des E-Governmentgesetzes ist damit in vollem Gang. Untersucht wurden für die Studie die kommunalen Internetauftritte von 100 Städten in den sieben Themenbereichen Bürger- und Unternehmerservice, Bauen, Wohnen, Mobilität und Verkehr, Familie und Freizeit sowie Responsivität der Online-Angebote. In vier der sieben getesteten Themenbereiche erreicht die Hauptstadt eine Platzierung auf den vorderen Rängen. In den Themenbereichen „Mobilität“ und „Unternehmerservice“ besetzt Berlin jeweils den Spitzenplatz.

Auto an- und ummelden, Bewohnerparkausweis oder Elterngeld beantragen, oder eine Lärmbeschwerde einreichen – das sind einige der digitalen Angebote der Verwaltung an die Bürgerinnen und Bürger in der Hauptstadt. Berlin bietet im bundesweiten Vergleich mit 108 online-Serviceangeboten (Stand 29. April 2020) die Meisten digitalen Dienstleistungen und Informationen, und liegt mit einem Gesamtindex von 71,6 Punkten noch vor den Metropolen München (Platz 4 mit 65,1 Punkten) und Köln (Platz 10 mit 60,8 Punkten). Berlin punktet mit seinen digitalen Angeboten über viele Ämter, Fachbereiche und Dezernate hinweg, so die Autoren. Zudem seien die Behördenvorgänge durchgängig digitalisiert.