Neuer Supercomputer in Berlin wird Spitzenforschung in Norddeutschland stärken

Vertragsunterzeichnung für den Supercomputer HLRN-IV am Zuse-Institut Berlin

Im Beisein des Staatssekretärs für Wissenschaft und Forschung, Steffen Krach (2.v.r.), und des Leiters des Bereichs Parallele und Verteilte Systeme im Zuse-Institut Berlin, Prof. Dr. Alexander Reinefeld (r.), unterzeichneten der Senior VP Atos Deutschland, Dr. Martin Matzke (l.), und der Präsident des Zuse-Instituts Berlin, Prof. Dr. Christof Schütte (2.v.l.), den Vertrag.

Pressemitteilung vom 07.03.2018

Der Norddeutsche Verbund für Hoch- und Höchstleistungsrechner (HLRN-Verbund) beschafft einen neuen Supercomputer zur Unterstützung der Spitzenforschung. Die entsprechenden Kaufverträge wurden heute in Berlin und Göttingen, den beiden Standorten des Hochleistungsrechners, unterzeichnet. An der Vertragsunterzeichnung im Berliner Betreiberzentrum, dem Zuse-Institut Berlin (ZIB), nahm der Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, Steffen Krach, teil. Der Gesamtwert des Systems liegt bei 30 Mio. Euro und wird zur Hälfte vom Bund und den am HLRN beteiligten Ländern getragen. Hinzu kommen 20 Mio. Euro für die im Vertragszeitraum anfallenden Betriebskosten, die von den Ländern aufgebracht werden. Neben Berlin gehören dem HLRN-Verbund auch Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein an.

Der Supercomputer HLRN-IV wird das bisherige Modell HLRN-III ablösen: Mit knapp einer Viertelmillion Rechenkernen und einer Rechenleistung von ca. 16 Peta-Flops wird das neue System etwa sechsmal so schnell wie das bisherige. Damit werden den Forscherinnen und Forschern in Zukunft noch präzisere Modellrechnungen möglich, etwa in der Umweltforschung, den Lebens-, Material und Ingenieurwissenschaften und in der Grundlagenforschung in Physik, Chemie und Mathematik.

Der Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, Steffen Krach, erklärt am Rande der Vertragsunterzeichnung: „Zu exzellenter Wissenschaft und Forschung gehört auch die entsprechende Infrastruktur. Auch bei der nächsten Generation des Supercomputers gilt: Zusammen geht mehr als alleine. Das zählt nicht nur für Berlin, sondern in diesem Fall für ganz Norddeutschland. Ich bedanke mich beim HLRN-Verbund für die gute Zusammenarbeit. Ich danke auch den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und wünsche ihnen viel Erfolg für ihre Forschung.“

Das System wird ab Herbst 2018 installiert und im Jahr 2019 auf den vollen Ausbauumfang erweitert. Das seit der Installation des HLRN-I im Jahr 2002 bewährte Konzept mit zwei Betreiberstandorten wird vom HLRN-Verbund weiterhin verfolgt: Die Betreiberzentren am Zuse-Institut Berlin und an der Georg-August-Universität Göttingen verfügen über langjährige technische und organisatorische Kompetenz in Betrieb und Weiterentwicklung von Hoch- und Höchstleistungsrechnern. Eine dedizierte, redundant ausgelegte Glasfaserleitung wird zwischen Berlin und Göttingen die kooperative systemtechnische Betreuung von beiden Seiten für die Nutzerinnen und Nutzer transparent sicherstellen.

Der HLRN-Verbund wurde im Jahr 2001 mit dem Ziel gegründet, im Interesse der Wissenschaft das Hochleistungsrechnen nachhaltig weiterzuentwickeln und durch spezialisierte Dienstleistungen für Projekte der Spitzenforschung nutzbar zu machen. In der deutschen Landschaft für High-Performance Computing (HPC) nimmt der HLRN-Verbund eine Ausnahmerolle ein, indem er in gebündelter Form die wissenschaftlichen Bedarfe und Interessen von sieben Bundesländern mit mehr als 100 Hochschulen und über 120 Forschungseinrichtungen adressiert.